Ich schreibe immer soviel übers Essen, dann wundern sich bestimmt einige "kocht er auch oder kann er nur essen?" Ich will nicht alles vorwegnehmen aber ich kann nur essen. Ich will dennoch kochen können und weil Cooking Mama mit fünftausendmilliarden Rezepte aus 10 verschiedenen Ländern wirbt, wollte ich es mir anschauen. Vielleicht kann man ja was dazulernen.
Um den Lerneffekt des Spiels und seine Wirkung auf Nichtspielerpublikum besser beurteilen zu können, habe ich mir nicht nur das Spiel sondern auch etwas, das man Frau nennt, ausgeliehen und die beiden aufeinanderprallen lassen. Meine Eindrücke zuerst:
Das Spiel ist schlecht. Sagen wir mal, wir gehen ein Rezept durch. Das ist in verschiedenen Teilaufgaben geteilt, deren Ausführung durch ein Menü mit einer Bewertung der letzten Aufgabe und einer Beschreibung der nächsten Aufgabe unterbrochen wird. Das ist langsam und lästig. Man verbringt mehr Zeit in den Menüs als im eigentlichen Spiel. Dann ist die Grafik extrem schwach. Selbst wenn es nur einen Gegenstand darzustellen, ist zum Beispiel die Textur auf der Karotte so schelcht, daß die Karotte nicht als Karotte erkennbar ist. Karotte! Dann sind ein paar Aufgaben vernünftig zu bewältigen, andere wie das schälen von Kartoffeln haben eine so schlechte Abbildung von Wiimote-Eingaben zu Geschehnissen im Spiel, daß es Zufall ist, ob man gut abschneidet. Andere Miniaufgaben benötigen Multitasking und richtiges Timing von verschiedenen Aufgaben, nur ist mir bis zum Ende anhand der Bildschirmanzeigen nicht klargeworden, was das Spiel genau von mir wollte. Teilaufgaben haben generell Zeitlimits, stressen rum und man kann darin versagen. Von Raum für Experimetierfreudigkeit wollen wir lieber nicht anfangen.
Urteil des Frau zum Spiel: "Warum soll man sich damit beschäftigen, wenn man stattdessen in der Realität kochen kann?" In der Tat, Frau. Warum?
5 Kommentare:
Ich glaube den fundamentalen Fehler habt ihr begangen indem in Cooking Mama mit echtem Kochen verglichen habt. Das ist natürlich Humbug.
Cooking Mama ist ein Sammlung von Geschicklichkeit Mini-Games die mehr oder weniger zufällig in einem kulinarischen Skin daher kommen.
Die Rezepte sind kaum als Kochanleitung sondern eher als vage Inspiration zu verstehen. So "Hey, ich könnte eigentlich mal nachschlagen wie man so etwas WIRKLICH vorbereitet"-mäßig.
Den DS Titel fand ich unterhaltsam. Zumindest war es was neues.
BTW: Ganz schön altbackene Vorurteile, die du hier nebenbei verwurstet: Frau = kochen? Na Prost, Mahlzeit! ;-)
@ Krystian:
Ich denke, "Frau" war die einzige Person in seinem Umfeld, die des Kochens mächtig ist. :)
Kommt mir nämlich bekannt vor! Aber bei mir hat Frau das Spiel als solches aufgenommen, es gerne zwischendurch gespielt UND kriegt noch Sachen aus dem Topf gezaubert, die man essen kann. ;)
Die Grundstreitfragen über Emanzipation stellen wir ein anderes Mal klar...
Ich hab schon einige dieser Kochspiele angespielt, aber mich konnte bis jetzt noch keins überzeugen, auch wenn bei den meisten die Grafik besser war. Das einzige was ich aus diesen Spielen gelernt habe ist, wie so manche Zutaten oder Gerichte auf Englisch heißen.
Krystian, wenn Wii Fit neben den Minispielen noch etwas mit echter Fitness rüberbringen kann, dann ist es nicht so abwegig, daß Cooking mama was mit echtem kochen zu tun hat. Jeder Aspekt des Spiels (zumindest die Wii Version) ist so schlecht, daß ich den Bezug zum echten kochen als letzten Rettungsanker gesehen hätte aber das kriegt es auch nicht hin.
Wenn man in diesem Blog politische Korrektheit erwartet, dann habe ich was falsch gemacht.
Flug, 12 Leser! (glaube ich)
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