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Es war einmal ich. Und ich habe dieses Jahr nicht genug Trailer oder Präsentationen angeschaut, um eine Liste zu machen, die ich in Vier aufteilen muss. Zuerst habe ich die Microsoft Präsentation angesehen, weil sie im Gegensatz zu Sony das erste Mal ihre Spiele gezeigt haben.
Microsoft! Ich weiß nicht. Die Spieler haben sich beschwert, dass von Microsoft zuviel Shovelware kommt oder Spiele mit klassischer Spielmechanik der Kinect-Zwangsmantel auferlegt wird. Die haben schon 30 Millionen oder wasweißich wieviel Kinect-Teile verkauft und trotzdem haben sie es verfolgt, beim Publikum der üblichen Videospiele das Gerät zu legitimieren. Ich musste in einem Wörterbuch nachschauen, wie man "legitimieren" richtig bildet, und zwar habe ich das bei einem richtigen Wörterbuch wie dict.leo.org gemacht. Ich schau nicht im Duden nach, wo sie neulich den Deppenapostroph legitimiert haben. Ha!
Auf jeden Fall ist der Gedankengang der Microsoftleute völlig verkehrt. Sie haben dieses neue Eingabegerät. Sie fragen sich nicht, wie man neue Spieleerfahrungen machen könnte, die dann hoffentlich genug Leute ansprechen, die das kaufen. Sie haben das Eingabegerät und Publikumkategorisierungen schon im Kopf und versuchen dann das Spiel als Bindeglied dazwischen zu schieben. Wie überzeugen wir das Wii-Publikum umzusteigen? Wie überzeugen wir das Hardcorepublikum, dem Kinect eine Chance zu geben. Wir zwingen die Leute, die Tablet Benutzeroberfläche in ihrem neuen Windows zu benutzen und das Kinect für die neueste Fable und Panzer Dragoon Folge und wenn sie schon in unser Ökosystem investiert haben, dann haben wir sie und sie kommen nicht mehr raus. Und dann kommt so ein Mittelding wie Fable Teil Sowieso raus, das nichts rechtes ist. Den Casuals zu kompliziert und den restlichen Spielern zu primitiv und allen zu unzuverlässig.
Dann entdeckt Microsoft, dass Konkurrenz existiert und sie nicht die Leute zwingen können, ihren Scheiß zu kaufen. Ihre Lösung ist aber immer noch nicht ein breit gefächertes Angebot sondern das Gewinnen der Hardcorespieler. Der lästige Zwischenschritt für das Gewinnen der Hardcorespieler ist das Veröffentlichen von Spielen, deren Designdokumente von einer Maschine generiert werden, die mit Xbox Live Daten gefüttert wurde. So kommt es also, dass Microsoft in ihrer Vorabpräsentation Call of Duty 10 (mit dem Untertitel "Ghosts") zeigt und in ihrer E3-Präsentation Call of Duty 11 (mit dem Untertitel "Battlefield 4"). Dazu kommt ein Spiel, das gameplaymäßig originell ist aber wie Call of Duty 12 mit Mechs aussieht. Es gibt kein einziges Spiel, wo man einen weiblichen Charakter spielt.
Halo 5 läuft mit 60 FPS, obwohl der Vorgänger sich mit der Hälfte zufrieden gab. Panzer Dragoon Crimson Dragon läuft mit 30 FPS, obwohl der Vorgänger mit der doppelten Framerate lief und das aktuelle Spiel ein 360 Spiel ist, das auf der Xbone läuft. Gratulation, Microsoft!
Dann vergisst eine andere Abteilung von Microsoft, dass Konkurrenz existiert, und sie versuchen den Spielern DRM-Regeln zu erzwingen, die so überholt sind, dass Steam sie noch nie hatte. Dann erinnern sie sich wieder, dass es Konkurrenz gibt, wenn Sony in einem life is stranger than fiction-Anfall für ihre DRM-Regeln applaudiert werden. Und was in Pressemitteilungen vor ein paar Tagen bei Microsoft "we enable you" hieß, heißt nach ihrer Richtungsänderung "you are not restricted". Leider hat Microsoft mit diesem Schritt auch die Vorteile ihrer Lösung wie ein trotziges Kind eliminiert, womit sie bewiesen haben, dass sie auch da immer noch nichts gelernt haben. In ihrem Bestreben, Geld zu machen, sehen sie das Problem darin, wie Microsoft wahrgenommen wird, also wird genau dieses PR-Problem mit PR-Mitteln angegriffen. Dass die Wahrnehmung der Firma am besten gestaltet wird, wenn man das Leben des Kunden bereichert, ist ein lästiger Zwischenschritt auf dem Weg zum Geld.
Project Spark war interessant.
Sonys Präsentation habe ich mir nicht angeschaut, weil sie zu spät in der Nacht kam, Ubi-Soft ihre Spiele vor der Veröffentlichung zutodebespricht und Sony keine Entwicklerteams beschäftigt, die taugen. So gut wie alles ruckelt. Killzone war noch nie ein gutes Spiel, Media Molecule muss sich noch als Spielemacher beweisen, Evolution hat bisher die fürchterlichen Motorstorms gemacht, wobei sie jetzt nochmal ein Rennspiel machen aber mit weit weniger Charakter. Die größte Leistung von David Cage ist, wie er allein eine Bewegung auszulösen versucht, die die Spiellandschaft ärmer macht. Aber wie in jeder anderen Disziplin, in der er sich versucht, versagt er auch hier. Insomniac arbeiten nicht mehr für Sony und sind seit längerer Zeit nicht erwähnenswert. Team Ico existiert wahrscheinlich nicht mehr. Sucker Punch machen Ruckelorgien, die so sehr in ihrem Bestreben versagen, cool zu sein, dass es mir Tränen in den Augen bringt. Naughty Dog ... waren eine kurze Weile mal mein Lieblingsentwicklungsstudio. Uncharted 3 hat dieses Kapitel endgültig geschlossen. Ich schreib später was dazu.
Nintendo versucht der unausweichlichen Preissenkung der WiiU erstmal mit Standardfortsetzungen ihrer schneller zu produzierenden Serien zu trotzen. Das wäre niedlich, wenn es nicht so langweilig wäre. Ich weiß nicht, wie sie es schaffen, aber obwohl sie in der Regel nur eine Iteration jeder Serie pro Plattform veröffentlichen, schafft Nintendo es trotzdem, dass es sich so anfühlt, als ob es viel zu viel wäre. Wenn die Vorstellung sich in meiner Verstand heranschleicht, dass mich Mario in einem neuen Mario Kart überholt und "Uiii" ausruft, dann versuche ich stattdessen mich mit unmenschlicher Intensität so zu konzentrieren, dass mein Kopf hoffentlich explodiert und ich von dem Alptraum befreit werde. Achso... es gibt noch Bayonetta, haha! Ich hätte eine WiiU allein wegen des Remakes von Wind Waker gekauft aber das muss schon besser sein als die Version, die ich schon habe. Und das Remake läuft mit 30 FPS also eher nicht dann.
Mirror's Edge 2 wird super. Watchdogs vielleicht. Es hat zumindest schöne Animationen. Ich mag das Setting von Assassin's Creed 4. Titanfall sieht spaßig aus.
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