Donnerstag, 26. Juni 2008

Bioware

Urspünglich sollte das ein Text über Mass Effect werden, allerdings habe ich so weit ausgeholt und soviel Text über meine Erfahrungen mit älteren Bioware-Spielen geschrieben, daß es genug für einen eigenen Eintrag war. Los geht's!

Mal sehen, welche Bioware Spiele mir aus dem Stehgreif einfallen. Von Baldur's Gate habe ich gehört aber nie gespielt; zumindest nicht die PC-Versionen. Bestimmt haben sie geruckelt. MDK2 war trotz des hohen Schwierigkeitgrades cool, bis sich der hohe Schwierigkeitsgrad in einer Passage geäußert hat, in der Trial & Error nötig war garniert mit einem Zeitlimit, das kaum ausgereicht hat, wenn man wußte, was da zu tun ist. Damals habe ich den Namen "Bioware" nicht wahrgenommen.

Knights of the Old Republic war eine kolossale Katastrophe. Es war mir ein Rätsel, wie jeder einzelner Aspekt des Spiels so erbärmlich sein kann und das Spiel dennoch so gute Noten kriegen kann. Achtung! Grobe Schätzungen folgen. Die Charaktermodelle haben nach Templates von billigeren 3D-Modellierungsprogrammen ausgesehen und es gab im ganzen Spiel vermutlich nur 15 Modelle und noch weniger Stimmen für die Charaktere. Jeder dritte von den NPCs (non player characters) hat dieselbe Stimme gehabt. Die Animationen waren amateurhaft und wenig in der Anzahl. Zu einer Zeit als Metal Gear Solid 2 mit geschätzten 2 Stunden custom-Animationen für die Zwischensequenzen daherkam, beeindruckte Knights mit Wiederverwendung der ingame-Animationen. Die Geschichte war langweilig. Die Framerate war bodenlos.



Die Einführung war mit einer 30sekundiger Musikschleife bekleidet, die die "Dringlichkeit" der Flucht unterstreichen sollte. Das Problem war, daß man mitten in der Flucht in aller Ruhe ein fünfminutiges Gespräch führen konnte/sollte. "In aller Ruhe" ist falsch, denn die unpassende Musik hat genervt. Die Kämpfe haben sich bis auf Ausnahmen von selbst erledigt. Der letzte Kampf war nur vernünftig machbar, wenn man eine bestimmte Fähigkeit ausgebaut hat. Ladebildschirme waren ein ständiger Begleiter. Hinzu kommt, daß es das bugreichste Xbox Spiel war und einfach Szenen gezeigt hat, die kein Spieler nach dem Jahr 2000 sehen sollte. Wenn vier-fünf Charaktere nebeneinanderstehen mit noch mehr Lichtschwertern rumfuchteln, diese Schwerter samt Gliedmaßen durch andere Charaktere hindurchgehen ohne daß diese die geringste Reaktion zeigen uns das bis nach einer halben Minute jemand am Boden liegt, dann bereitet mir das psychische Schmerzen. Die Entscheidungen zwischen gut und böse, die der Spieler treffen sollte, waren willkürlich und irrelevant bis auf die letzte. Wieso habe ich das Spiel überhaupt durchgespielt? Kann mich jemand bitte töten?

Jade Empire war eine Überraschung. Es gibt zwei Hauptunterschiede zwischen diesem Spiel und seinen spirituellen Vorgänger. Knights ist ein häßliches Spiel, Jade Empire ist okay bis hübsch. In Knights erledigen sich die Kämpfe von selbst. in Jade Empire muß der Spieler zum Sieg etwas beitragen. Ich habe Jade Empire nach ein paar Stunden aufgegeben. Was war los?



Der Geschichte des Spiels fehlte entweder der Star Wars Bonus oder sie war noch langweiliger als die von Knights oder beides. Was hilft es, in der Kampfschule Leute zu haben, die inzwischen alle unterschiedlich aussehen und unterschiedliche Stimmen haben, wenn sie unterm Strich alle dasselbe sagen?

Daß man sich mit dem Kampfsystem auseinandersetzen muß rettet zwar einen vor der Langeweile, hilft aber trotzdem nicht, wenn es so schwach implementiert ist, daß es nervt. Kleinere Framerate in Verbindung mit Verzögerung der Ausführung der Benutzereingaben plus allgemeine Trägheit und zum Teil unbeholfene Animationen entziehen dem Spieler das Gefühl, daß er ein mächtiger Kämpfer ist, der Ärsche tritt. Der größte Beitrag, den Jade Empire bei mir geleistet hat, ist, mich neugierig auf das nächste Bioware Spiel zu machen. Ich habe kein Geld dafür ausgeben wollen aber es hat mir gezeigt, daß sich Bioware in jeder Hinsicht verbessern kann.

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