Freitag, 30. November 2012

Filme, die ich gesehen habe

Cabin in the Woods

... hat in der ersten Hälfte getaugt, sagt sich dann "scheiß drauf!", tötet die Leute unangekündigt, ohne Spannungsaufbau und verwandelt sich dann in Star Wars Tatoinne, wo jedes aus dem Müll gefischte Konzept ein computergerendertes Cameo kriegt, um die restliche Zeit zu füllen.

Avengers

... hat keine Dialoge sondern eine Ansammlung aus One-Linern. In der Hinsicht ist es nicht von Expendables zu unterscheiden. Die Abfolge der Ereignisse ergibt keinen Sinn. Die Action ist lame. Vorsicht! Eine Armee aus Droids ...Entschuldigung, Klonen ...Entschuldigung, Außerirdischen greift die Erde an! Was tun wir dagegen? Wir schicken Scarlett Johansson mit einer Pistole und einen tiefen Ausschnitt bewaffnet. Die wird uns retten! Und einen Bogenschützen, der ein Viertel Stunde lang auf dem Dach eines Wolkenkratzers steht. Und Captain America, fuck yeah! Coming again to save the motherfucking day yeah!

Shame

Wenn mein Geist nach dem Zuschauen einer sich selbst gratulierenden Stinkbombe wie Avengers erschöpft ist, versuche ich manchmal ein Gegenmittel in der Form eines Nicht-Blockbusters, der auf rottentomatoes gut bewertet wurde. Manchmal kommt was gutes heraus, meistens nicht. So wie Avengers dem Zuschauer "Ich bin cool" sagt, statt einfach cool zu sein, sagt Shame dem Zuschauer "Ich bin Kunst" statt Kunst zu sein. Wenn der Film weniger langweilig wäre, wäre es echt gut.

21 Jump Street

Ich habe die Originalserie nie gesehen und war positiv überrascht. So wie ich das verstanden habe, geht der Film mehr Richtung Komödie als die Serie, aber mir macht das nichts. Der Film ist witzig. Gleichzeitig verwandelt er sich zunehmend in eine Teen-Romanze mit Disney-Einschlag, wo ein Hauptcharakter sich offensichtlich daneben benimmt und es ist soooo vorhersehbar und so aber gut. Insgesamt war der Film nett.

Slumdog Millionaire

Bevor ich ihn gesehen habe, dachte ich, daß der Film lustig ist. Er ist nicht lustig, nicht mal melancholisch sondern oft deprimierend. Trotzdem schafft er es, die Geschichte in einem beschwingten Ton zu erzählen. Keine Ahnung, was ich da schreibe, aber anders kann ich es nicht beschreiben. Der Film ist frisch, ungewöhnlich, wirft für jemanden wie mich einen neuen Blick auf Indien und ist nicht langweilig. Yeah! Ich glaube nicht, daß ich ihn wieder sehen werde.

The Hunger Games

Wackelkameraregisseure sollen zurück in die Schule geschickt werden. Die Einführung, in der gezeigt, wird, wie Menschen in einem Dorf rumgurken, ist so anstrengend anzuschauen wie eine Bourne-Kampfszene. Der Film fängt emotionsbeladen an und fängt schon an zu stolpern, wenn die ersten luxuriösen Settings Einzug finden und der Film mit dem Kontrast nichts anfängt. Dann geht es abwärts. In den Spielen an sich gibt es einen, vielleicht zwei Höhepunkte aber sobald wir am Ende angekommen sind, haben wir eine nicht nachvollziehbare Romanze hinter uns, eine hollywoodisierte Auflösung, die gestellt und amateurhaft wirkt, zu schnell kommt, eine zweiminute Beschreibung des eindimensionalen Bösewichts, der offensichtlich erst im Nachfolger zum Zug kommt (gähn) und die Frage, die im Raum steht, warum man was originelles erwartet hat und nicht zum dritten Mal Battle Royale angeschaut hat.

Taken

...ist ebenfalls unoriginell, wie es nur geht, haut aber rein wie eine Gerade. Ich frage mich, warum. Die Akteure handeln nach einfachen Regeln, die man als Normalsterblicher nachvollziehen kann. Der Hauptcharakter liebt seine Tochter und will sie retten, bevor ihr was schlimmes passiert. Er machte den Fehler und liess sich von seinem Pflichtbewußtsein dazu treiben, Menschen zu vernachlässigen. Er hat seine Prioritäten falsch gesetzt. Und so weiter. Es gibt keinen, der komische Kostüme trägt und die Welt beherrschen will einfach so. Es gibt keinen, der sich innerhalb eines Tages in einen anderen verliebt, der ihm bisher egal war, weil die Geschichte sonst keine Romanze hat. Strenggenommen ist Taken kein guter Film, weil die Tricks, die er benutzt, um die Gefühle des Zuschauers zu manipulieren zu alt, offensichtlich sind und nicht mal originell verpackt. Aber wenn die Tochter die Entführer sieht, ihr Vater ihr am Telefon sagt, daß sie nicht entkommen wird und man ihr anmerkt, wie es auf sie wirkt, wenn sie das Quentchen Hoffnung, das sie noch hatte, verliert, dann haut es bei mir rein. Fin!

Magic Mike

Ein Film über männliche Stripper. Jep! Das Color Grading ist fürchterlich. Die Geschichte hat stellenweise einen Hauch Disney-mäßigkeit, weil es jemanden gibt, der auf dem falschen Pfad läuft und den Weg zurück findet? So sicher wäre ich mir nicht. Albern ist der Film auch etwas und macht sich ein paar Dinge zu einfach. Glücklicherweise ist er durchgehend, also auch am Ende, etwas unsauber, so daß er leichtfüßig genug ist, daß er nicht anstrengend ist, aber nicht formelhaft genug, um zu langweilen. Die Tanzeinlagen sind auch ganz witzig. Kann man sich anschauen.

Skyfall

...ist eine nach unten schauende Parabel. Der Film fängt mit einer Standardverfolgungsjagd an, die zunehmend origineller wird, Spannungen bauen sich zwischen Bond und M und der Frau und Bösewicht auf, letzterer wird aufgebaut als mysteriös und quasi allmächtig und angsteinflössend, wobei man nicht weiß, wo er seine Macht herbezieht, dann kommt Halbzeit und dann geht's bergab. Die Beziehungen, die man in der ersten Hälfte des Films erklärt hat, werden vom Film völlig ignoriert. Nur eine Sache wird mit einer verlängerten und zu langen Schießerei aufgelöst, wobei keine der Eigenschaften, die die Akteure ausmachen, irgendwie zum Zug kommt. Am Ende angekommen ist jeder austauschbar, die Action an ihrem Tiefpunkt angekommen und die Handlungen unlogisch. Hmpf!

Montag, 12. November 2012

de Blob 2

Ich wollte mal ein 3D Jump n Run, das nicht Mario ist. Die Sonic Spiele sind schlecht und ruckelig. Die Ratchet & Clank Spiele sind zu gleich. Sly Cooper war vor einem knappen Jahr, als ich das Spiel bestellt habe, zu weit weg, wenn es überhaupt angekündigt war. de Blob 2 war billig und hat spaßig ausgesehen.


Es war eine gute Entscheidung. auch wenn es kein richtig gutes Spiel ist. Die Steuerung und Kollisionsabfrage sind für den groben Spielverlauf gut genug aber manchmal grenzwertig. Das Spiel ist für seine Länge nicht besonders abwechslungsreich. Vom Spiel wird weniger Geschicklichkeit verlangt. Das trickreiche im Spiel ist eher, sich zu überlegen, wie man irgendwo hinkommt, in welcher Reihenfolge man Blöcke am besten färbt, wenn Farben vorgeschrieben sind und wie man am besten die Farbmenge dosiert, die man mit sich führt. Achja, die Checkpoints sind zu weit auseinander aber es ist nicht unwahrscheinlich, daß man durch das Spiel kommt, ohne zu sterben. Kleine Rückschläge gibt es trotzdem, wenn man Fehler macht, nur haben sie weniger starke Konsequenzen.

Während des Spiels habe ich trotzdem ein fast dauerhaftes Gefühl der Befriedigung gehabt. Es ist ein wenig wie das Prinzip von Twilight Princess, Okami, Prince of Persia 2008, wo man die Welt von Dunkelheit befreit, nur daß es hier fast stufenlos passiert mit ein paar zusätzlich eingestreuten Farbereignissen, um auch was größeres zu haben. Bei jedem Schritt den man macht und jeden Blockt, den man einfärbt, kriegt man das Gefühl, was erreicht zu haben. Man blickt später zurück auf das eigene Werk und ist mit sich zufrieden. Weil die Präsentation, die Farbgebung, die Animationen sehr gut sind, die Musik cool ist und sich der Lebendigkeit der Umgebung anpasst, fügt sich alles in eine Harmonie der guten Laune zusammen.

Donnerstag, 8. November 2012

Within a Deep Forest

Es ist schade, daß ich nicht mehr weiß, wie ich auf dieses Spiel gekommen bin. Vermutlich habe ich es auf einer dieser Seiten über Indie-Spiele gefunden, die ich nicht mehr verfolge, weil ich mit dem spielen von großen Spielen nicht mehr nachkomme. Irgendwann hatte ich eine Linkliste zu kleineren Spielen, von der ich wußte, daß ich nie die Zeit haben werde, alles anzuschauen. Sowas hätte ich gern, als ich Schüler war, Zeit hatte aber kein Geld.


Within a Deep Forest ist Metroid am ähnlichsten. Eine schlichte Version davon. Man hat einen Ball und kann springen. Es gibt eine "Oberwelt" und man betritt "Dungeons" mit etwas schwierigeren Prüfungen. Wenn man das Ende eines Dungeons erreicht, dann kriegt man eine neue Verwandlungsform, die einem andere Eigenschaften gibt. Man kann dann höher springen oder sich in eine Glaskugel verwandeln, die sich von Lasern nicht töten lässt, dafür kaputtgeht, wenn man aus größeren Höhen fällt usw. Mit der neuen Form kann man in der Oberwelt neue Pfade finden, das nächste Dungeon erreichen und die Prüfungen darin schaffen.

Die Steuerung sitzt 100%, die Musik ist cool und verleiht dem Spiel mehr Atmosphäre als es mit dieser simplen Grafik haben dürfte, das Leveldesign ist durchgehend intelligent und abwechslungsreich, die Rücksetzpunkte sind fair. Vereinzelt muß man, um weiterzukommen, fast adventure-mäßige Hinweise interpretieren, um neue Wege zu finden

Es gibt vielleicht Menschen, die mit ein paar knackigen Passagen gegen Ende frustriert sein könnten. Vielleicht wäre das Spiel noch besser, wenn es abseits vom Hauptweg ein paar Belohnungen hätte. So wie das Spiel ist, steckt der ganze Aufwand darin, den einen Weg unterhaltsam zu machen und jeder Bildschirm dient diesem Zweck. Das Spiel erreicht alles, was es schaffen will.

Der Typ, der das gemacht hat, hat noch eine Serie anderer Jump n Adventures gemacht, wobei der nächste Teil kommerziell sein wird. Ich werde das verfolgen. Demnächst kommt eine Besprechung von Knytt Stories

Sonntag, 4. November 2012

Portal 2

Portal 2 ist deutlich länger als Portal 1. Es hat mehr Zeug drin (jetzt mit 250% mehr Zeug). Mehr Spielelemente, mehr Zeilen Dialog, mehr Grafiksets, mehr mehr. Die Wahrscheinlichkeit steigt, daß nicht jedes einzelne Element des Spiels zündet, und das tun sie auch nicht alle. Ist aber scheißegal.


Portal 2 ist wie ein frische Brise ...mit Salzgeruch ...am Strand ...während man in einer Liege am Strand liegt ...mit Carmen Electra im Arm. Die höchsten Anforderungen an der Qualität von Dialogen hatte ich bei Mass Effect 3, weil mir die Dialoge um persönliche Themen in Teil 2 gefallen haben. In Teil 3 geht es aber kaum mehr um persönliche Schicksale sondern um das Retten von Planeten. Zuerst Planet X, dann Planet Y und so weiter. Shepard ist da nichts anderes, als der größte Middle Manager des Universums. Und wenn die besten Videospieldialoge, die ich letztes Jahr erleben dürfte, eine Ansammlung von Braveheart-Motivationsreden auf 30 Stunden verteilt sind und ich aus diesem Sumpf herauskomme und dem Einfallsreichtum und der Liebe von Portal 2 entgegengesetzt werde, habe ich keine andere Wahl als überwältigt zu sein.

Die Reduktion auf einfach zu verstehende Spielmechanismen, die im Leveldesign schlau kombiniert werden, hat die Qualität von den besten Nintendo-Spielen, nur hat man hier nicht das Gefühl, daß man sich teilweise mit steinzeitlichen Nebenbedingungen drumherum abgeben muß. Und man fühlt sich als Erwachsener ernstgenommen. Ich wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht und gleichzeitig wußte ich nicht, was ich zu erwarten habe. Das ist eine wunderbare Kombination, die nur noch selten auftaucht, wenn man so wie ich seit 500 Jahren Medien konsumiert.

Ich weiß nicht, ob es die Schuld des Spiels ist oder wie es das geschafft hat, aber ich hatte am Ende gleichzeitig das Gefühl, daß sich das Spiel stellenweise gezogen hat und daß einige Spielelemente nicht ausgiebig erforscht wurden. Ebenso, daß einige begleitende Ansagen aus Lautsprechern zu lang gingen und das Ende trotzdem etwas plötzlich und unbefriedigend war.

Auch wenn Portal die einzige Valve-Marke ist, die ich mag, würde ich lieber etwas länger auf einen Nachfolger warten und ich hätte ihn gerne ohne GladOS.