Sonntag, 4. November 2012

Portal 2

Portal 2 ist deutlich länger als Portal 1. Es hat mehr Zeug drin (jetzt mit 250% mehr Zeug). Mehr Spielelemente, mehr Zeilen Dialog, mehr Grafiksets, mehr mehr. Die Wahrscheinlichkeit steigt, daß nicht jedes einzelne Element des Spiels zündet, und das tun sie auch nicht alle. Ist aber scheißegal.


Portal 2 ist wie ein frische Brise ...mit Salzgeruch ...am Strand ...während man in einer Liege am Strand liegt ...mit Carmen Electra im Arm. Die höchsten Anforderungen an der Qualität von Dialogen hatte ich bei Mass Effect 3, weil mir die Dialoge um persönliche Themen in Teil 2 gefallen haben. In Teil 3 geht es aber kaum mehr um persönliche Schicksale sondern um das Retten von Planeten. Zuerst Planet X, dann Planet Y und so weiter. Shepard ist da nichts anderes, als der größte Middle Manager des Universums. Und wenn die besten Videospieldialoge, die ich letztes Jahr erleben dürfte, eine Ansammlung von Braveheart-Motivationsreden auf 30 Stunden verteilt sind und ich aus diesem Sumpf herauskomme und dem Einfallsreichtum und der Liebe von Portal 2 entgegengesetzt werde, habe ich keine andere Wahl als überwältigt zu sein.

Die Reduktion auf einfach zu verstehende Spielmechanismen, die im Leveldesign schlau kombiniert werden, hat die Qualität von den besten Nintendo-Spielen, nur hat man hier nicht das Gefühl, daß man sich teilweise mit steinzeitlichen Nebenbedingungen drumherum abgeben muß. Und man fühlt sich als Erwachsener ernstgenommen. Ich wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht und gleichzeitig wußte ich nicht, was ich zu erwarten habe. Das ist eine wunderbare Kombination, die nur noch selten auftaucht, wenn man so wie ich seit 500 Jahren Medien konsumiert.

Ich weiß nicht, ob es die Schuld des Spiels ist oder wie es das geschafft hat, aber ich hatte am Ende gleichzeitig das Gefühl, daß sich das Spiel stellenweise gezogen hat und daß einige Spielelemente nicht ausgiebig erforscht wurden. Ebenso, daß einige begleitende Ansagen aus Lautsprechern zu lang gingen und das Ende trotzdem etwas plötzlich und unbefriedigend war.

Auch wenn Portal die einzige Valve-Marke ist, die ich mag, würde ich lieber etwas länger auf einen Nachfolger warten und ich hätte ihn gerne ohne GladOS.

2 Kommentare:

tom hat gesagt…

Der Coop-Modus ist übrigens mindestens genauso gut und abwechslungsreich wie die Solo-Kampagne - inklusive dazu passender Sprüche von GLaDOS.

Pasco hat gesagt…

Das stimmt. Den habe ich inzwischen komplett mit einem Freund durch, allerdings war das nachdem ich den Text geschrieben habe. Nur das Ende war doof.