Samstag, 27. Oktober 2012

Goldeneye Reloaded

Oh Gott, ist das deprimierend!

Zuerst habe ich die Wii Version ausprobiert, die eine so niedrige Framerate und lahme Steuerung hatte, daß ich es kaum aus dem Tutorial geschafft habe. Nach der 360 Demo, die mit 60 FPS läuft und vermutlich die Call of Duty Engine benutzt, dachte ich, ich kaufe es doch, weil es billig ist, wir in unserer Multiplayerrunde neues Futter brauchten und ich im Single-Player sowas wie Call of Duty with a twist erwartet habe. So schwierig kann es wohl nicht sein, ein Call of Duty with a twist zu machen, vor allem, wenn man die Call of Duty Engine benutzt. Das Spiel hat mehr mit einem Light-Gun-Shooter als mit Egoshootern gemeinsam (zumindest wenn man Egoshooter von vor 8 Jahren als Standard nimmt). Man füge irgendwelche James Bond Gadgets rein und fertig ist die Chose. Aber so wie jedes andere Spiel, das Call of Duty imitiert, versagt Goldeneye Reloaded und schafft es, noch primitiver als das Vorbild zu sein.

(Slow clap!)

Die Schießereien sind identisch mit Call of Duty, nur daß man keine Granaten mit sich führt, weil sonst die Gefahr bestünde, daß das Spiel zu interessant ist, oder vielleicht weil es nicht zu James Bond passt. Er ist subtil. Er fährt mit einem Panzer durch Moskau. Einen Ersatz dafür gibt es nicht. Es gibt Schleichpassagen, die den Vergleich mit Spielen aus den 80ern nicht scheuen. Manchmal wird man nicht bemerkt, wenn man mit einer Waffe mit Schalldämpfer schießt, manchmal schon. Spannend!


Um dem Spieler eine gute Erinnerung mit auf dem Weg zu geben, verbindet das Finale die Creme de la Creme der Spielelemente. Es gibt ein Zeitlimit verbunden mit QTEs verbunden mit unendlich spawnenden Gegnern. Dann gibt es ein längeres QTE und später noch eins. Dazwischen gibt es einen Kampf mit einen zweifach unverwundbaren Endgegner. Wenn man auf ihn schießt, dann schwindet eine unsichtbare Energieanzeige, weil die Suspension of Disbelief darunter leiden würde, wenn er eine Energieanzeige hätte. Nach jedem Treffer geht er in eine Phase über, in der er unverwundbar ist. Das ist die zweite Unverwundbarkeit. Es ist nicht nur so, daß er nicht sterben kann. Die unsichtbare Energie geht nicht unter und das merkt man daran, daß er seine Treffanimation nicht spielt. Wenn die Energie auf ein bestimmtes Level gesunken ist, dann holt er Verstärkung. Die ganze Prozedur wiederholt sich so lange, bis die letzte Welle an Gegnern einen Hubschrauber mitbringt, dann springt er runter, um sich für das letzte QTE warmzumachen. Wenn man verliert, geht man zurück zum Checkpoint am Anfang der ersten Welle. Das ganze habe ich dann ein paar Mal gemacht, nicht weil es schwierig war, sondern weil ich nicht wußte, was zu tun ist und das Spiel mir kein Feedback gegeben hat. Das i-Tüpfelchen waren die Sprachsamples, die die beiden Kerle ausgetauscht haben, die sich wiederholt haben, die keinen Bezug zueinander hatten und die unter anderem so lauteten (und das ist kein Witz) "Du taugst nichts, du hast länger als ich bis zum 00-Status gebraucht".

Der Nachfolger ist gerade in den Charts. Dort ist der letzte Level gesperrt, bis der Skyfall-Film erscheint, um ihn nicht zu spoilern. Dann wird er mit einem Download freigeschaltet. Ich benutze normalerweise keine Smileys aber: o_0!

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