Dienstag, 23. Dezember 2014

The Legend of Zelda Skyward Sword

Oft scheinen Nintendos Entscheidungen übertriebene Reaktionen auf Nutzerfeedback zu sein. New Mario auf dem DS war den Leuten zu leicht. New Mario auf Wii war viel schwieriger und sie bauen darin den Selbstspielmodus, um es wiedergutzumachen. Zelda Wind Waker hat Meer, abstrakte Grafik, Fröhlichkeit und nur wenige Dungeons. Twilight Princess ist realistischer und dunkel, dunkel, dunkel mit einer Rekordanzahl an Dungeons. Twilight Princess war schon zu geschwätzig aber es bis zu Link Between Worlds gedauert, bis die Geschichte nicht mehr eine Last war, die zu ertragen ist.

Das Spiel könnte genauso gut The Legend Zelda Textbox heißen, weil man vor allem am Anfang nichts anderes macht, als sie wegzuklicken. Was in japanischen Spielen schon immer genervt hat, ist, dass man zwei mal pro Textbox auf die Taste drücken muss, um möglichst schnell voranzukommen und das Timing für maximale Geschwindigkeit ein Spiel an sich ist. Einmal, um den Text zu beschleunigen, dann, wenn die Textbox voll ist, nochmal, um zur nächsten zu kommen. Dann muss man die Taste nochmal loslassen und wieder drücken, wenn man den Text beschleunigt haben will, warum auch immer, und selbst der beschleunigte Text kann nicht mit meiner Lesegeschwindigkeit mithalten. Hmpf!

Es ist quasi unmöglich, ein Screenshot zu finden, der nicht aus einem Emulator stammt.

Auch anders hat das Spiel altertümliche Gewohnheiten, die heutzutage nicht mehr akzeptabel sind. Man kann von Luftinseln runterspringen und sich von einem Vogel auffangen lassen, allerdings geht es bei größeren Inseln nur an "markierten" Stellen. Häh? Und wenn man an einer Stelle runterfällt, die das Spiel nicht mag, kommt ein Typ, bringt einen zurück und tadelt den Spieler. Der soll einfach heimgehen und mich in Ruhe lassen!

Die Musik ist super, die Grafik hat einen Filter, der das Bild wie eine Malerei aussehen lassen soll, der aber völlig versagt, weil er eine höhere Auflösung braucht, um zur Geltung zu kommen. Trotzdem ist sie einigermaßen angenehm und die Animationen sind sparsam und ordentlich. In Zwischensequenzen haben die Charaktere zunehmend Anime-"mannerisms", will ich schreiben, und dict.leo.org sagt "Angewohnheiten/Eigenheiten" dazu aber das trifft den Sinn nicht 100%ig. Es sind Standardbewegungen und phonetische Gesten, die jedem billigen Anime ever vorzufinden sind und das stört, wenn Zeldas Laute an Dating-Simulationen erinnern.

Genug gemeckert! Das Gameplay ist gut. Die Wiiremote Steuerung funktioniert zum größten Teil und würzt die Standardkämpfe. Die Dungeons sind super. Dafür, dass man deren Anzahl im Vergleich zum Vorgänger gesenkt hat, ist jetzt die Komplexität und Spieldichte der Oberwelt deutlich angehoben. Nur, dass es viele störende Ladezeiten gibt, wenn man von einem Ort zum einem anderen will. Und die Rätsel kann man oft auch nicht genießen, weil die verdammte Fee, die einen begleitet, ihre Klappe nicht halten kann und alles bis zum kleinsten Detail erklärt, wiederholt, teilweise die Lösung verrät, bevor man überhaupt zum Rätsel gestoßen ist.

Jetzt meckere ich schon wieder. Ich hatte Spaß an dem Spiel und der Nachfolger wird das einzige 30 FPS Spiel sein, das ich in absehbarer Zeit kaufe. Nach dem Text macht es den Eindruck, als ob ich mich selbst belüge, wenn ich das Spiel noch genieße aber spätestens wenn man beim letzten Dungeon angekommen ist, wo alle alte und neue Systeme kombiniert werden und es noch einen letzten großen Twist gibt, der das oft mißbrauchte Wort "Innovation" noch eine Existenzberechtigung gibt, dann weiß man, dass man etwas besonderes vor sich hat. Nintendo mag sehr viel falsch machen, unter anderem auch in diesem Spiel, aber wenn es Klick macht, dann ist es das Ergebnis etwas, das man nur in ihren Spielen findet.

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