Dienstag, 26. März 2013

Ich liebe Rayman Origins

Rayman Origins ist für mich die Definition des Videospiels. Die Grafik allein anzuschauen, bessert meine Laune. Die Musik bessert ebenfalls meine Laune. Die Aktionsabfolgen im Spiel bessern meine Laune. Die Aktionsmöglichkeiten sind überschaubar und simpel. Das Leveldesign holt alles aus dem Spielprinzip und legt sich dann schlafen, bevor es langweilt. Man kämpft nicht gegen die lahme Steuerung, frickelige Physik und schlechte Lesbarkeit wie Little Big Planet. Man kämpft nicht gegen das eigene Bedürfnis, Mario auf die Fresse zu hauen. Mehr Spieler bedeutet automatisch mehr Spaß.

Im Iwata Asks Interview zu New Mario Bros Wii wird diskutiert, wie sie versuchen, Anfängern in einem schwierigen Spiel eine Hilfe zu geben. Ihre Lösung sind im Spiel eingebaute Videos, die zeigen, die man die entsprechende Stelle meistert. Dafür hängt man an archaischen Prinzipien fest wie limitierte Anzahl an Leben und Speicherpunkte die weiter auseinander liegen als sie müssen.


Im Multiplayer von Mario ist dann noch zusätzlich so, daß sich die Spieler mehr im Weg stehen statt sich gegenseitig zu helfen, weil sie nicht an der selben Stelle stehen können und sich gegenseitig schieben. In Rayman kann man die anderen Spieler nur beeinflussen, in dem man sie wiederholt schlägt. Da passiert seltener was schlimmes und selbst wenn ist es meist witzig. Die Spieler haben unendlich Leben und jemand, der gestorben ist, kann von den Mitspielern nach ein paar Sekunden grundsätzlich wieder ins Spiel geholt werden, indem man seine Blase, die in den Bildschirm reinfliegt, platzen lässt. In New Mario zieht der schwächste Spieler die anderen runter. In Rayman stört der schwächste Spieler nicht, das einzige, was passiert, ist, daß er von den anderen profitiert.

Die einzige Schwäche des Spiels sind die 6-7 selbstscrollende Levels, die vorbestimmte Eingaben mit zu genauem Timing verlangen. Es ist reine Auswendiglernerei und langweilig.

Sonst ist Rayman Origins die Sorte Spiel, die mir seit 18 Jahren fehlen. Bei der Einführung von 3D-Grafik mussten die meisten Spielprinzipien wieder von 0 aus unter neuen Bedingungen wieder aufgebaut und optimiert werden. Und mit low-res Texturen und Grafikfehlern haben sie schlechter ausgesehen als alles, was man einfach auf Papier malen und einscannen könnte. In vielerlei Hinsicht haben wir seitdem zu einem Spiel wie Yoshi's Island noch nicht aufgeholt. Rayman Origins ist ein sehr seltenes Exemplar von Spielen, die von ihrem Spielaufbau und der Schönheit her eine legitime Fortführung der Spiele der goldenen 2D-Jahre sind.

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