Dienstag, 8. Mai 2012

Rage

Ach Carmack, du sexy Sau! Du hast ein gutes Verständnis, was Technik angeht und ein gutes Stück weit, was auch Spielbarkeit angeht, aber da hört es auch auf.

Rage läuft mit bombenfesten 60 FPS. Es wiederholt keine seiner Texturen. Es kombiniert diese Sachen mit guten Umgebungskünstlern. Deswegen ist es eins der bestaussehendsten Spiele, die es zur Zeit zu kaufen gibt. Es gibt nicht nur schöne Strukturen und Oberflächen zu bewundern. Rage schafft auch, was wenige Spiele können, den Eindruck zu erwecken, daß men durch eine Welt läuft, in der andere Menschen leben oder gelebt haben. Das einzige, was mich an der Grafik wirklich stört, ist dieses auffällige Color Grading. Jede Umgebung ist in ihrer eigenen Grundfarbe getaucht und die Übergänge, wenn man von einem Ort zum nächsten geht, sind stellenweise sehr auffällig und es fühlt sich wie ein Cheat der Entwickler an. Zur Spielbarkeit...


Die Steuerung sitzt. Man kann sich auf Call of Duty-langweilige Waffen beschränken, hat aber mehr vom Spiel, wenn man alternative Munitionsarten und Gadgets benutzt. Die Gegner sind auch abwechslungsreicher als beim heutigen typischen Shooter. Die Boomerangs sind ein schöner Granatenersatz. Granaten gibt es trotzdem. Die Levels fördern ebenfalls abwechslungsreicheres Spiel. Die Renn- und Kampfeinlagen mit dem Auto geben auch keinen Grund zum meckern, wenn man nicht grundsätzlich etwas gegen so eine Art Spiel hat.

Die Soundkulisse ist fürchterlich. Die Musik ist schlecht, die Abmischung ist schlecht, selbst die Untertitel sind störend, wenn man sie einschaltet. Und unter anderem deswegen hat man seine Schwierigkeiten, im Spiel irgendwas zu fühlen. Es gibt einen einzigen Charakter im Spiel, zu dem man fast eine Beziehung aufbauen könnte und er ist einfach nicht mehr da, wenn er keine Aufträge mehr hat und seine Funktion erledigt ist. Alles im Spiel ordnet sich seiner Funktion unter. Aber selbst dann gibt es kein echtes Ziel vor Augen, keine Personifizierung des bösen, kein Charakter nix. Ich will mir nicht vorstellen, wie Halo wirken würde wenn die atmosphärischen Elemente so stümperhaft implementiert wären.

Das alles weiß man aber nicht bevor man das Spiel gekauft hat, deswegen frage ich mich, warum es sich so schlecht verkauft hat. Ist es, weil Leute Doom 3 zu monoton fanden und sich daran erinnern? Ist es, weil sie es für eine Kopie von Borderlands halten (was für ein Rotz ürbigens)? Ist es wegen der technischen Probleme auf nicht 360-Plattformen? Ich habe das Spiel auf der 360 übrigens auf einen schnellen USB-Stick installiert und hatte sehr selten sichtbare Pop-ups.

3 Kommentare:

Tom hat gesagt…

Ich denke, dass die Leute mit der Sonne, dem Open World-Ambiente und der missionsbasierten Spielstruktur nicht zurecht gekommen sind. Und Autorennen konnte man ja auch noch machen! Und die Autos sogar tunen!

"Aberaberaber...ich will doch nur schießen!1 Also das...nee...das geht ja garnicht!"

Das war für manche wohl zuviel für ein Spiel, das von einer Firma kommt, deren bisherige Shooter Quake und Doom3 im Vergleich eher stumpf daherkamen.

Pasco hat gesagt…

Kann sein. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das Spiel jemanden empfehlen würde, obwohl ich der Spielablauf und die Grafik mir gefallen haben. Hmpf!

Anonym hat gesagt…

Wenn die Grafik gut ist, dann könntest du das Spiel Hans Hämmerer empfehlen.