Mittwoch, 5. August 2015

Assassin's Creed 4 : Black Flag/Hole consuming free time

Teil 3 der Reihe wurde zurecht mit der Zeit verschmäht. Teil 4 wiederum gelobt. Weil ich Teil 4 mit großer Verspätung gespielt habe und damit gerechnet habe, dass eventuelle Schwächen des Spiels inzwischen schön breitgetreten wären, war ich richtig optimistisch, was die Qualität des Spiels angeht. Spoiler: Ich wurde enttäuscht.

Edward Kenway gehört nicht zu den Assassinen. Während des Spiels habe ich gehofft, dass eine Verbindung aufgebaut wird, aber dem war nicht so. Mit dem Intro von Teil 3 und der Gesamtheit von Teil 4 verpufft jede Mystik, die den Assassinen am Anfang zugesprochen wurde. Scheinbar können nicht nur die Templar sondern so ziemlich jeder dahergelaufene ohne Training alles ausführen, was die Assassinen auch können. Generell ist es so, dass das Spiel alles, was in den letzten Spielen in allen Zeitepochen passiert ist, auf Bedeutungslosigkeit reduziert. Es ist schwierig, sein Interesse in den Geschehnissen zu investieren, wenn es offensichtlich ist, dass kein Wissen weitergegeben wird, keiner irgendwas lernt und sich langfristig nichts ändert.

Die Geschichte um Kenway, hat zuviele Charaktere, die man eventuell nicht auseinanderhalten kann. Personen, mit denen man 3 Minuten Echtzeit verbracht hat, bekommen möchtegern-dramatische Abschiede, die bestenfalls unfreiwillig komisch sind. Die Verbindung mit Hatham ist ein substanzloses Kameo.

Bei der Suche nach Screenshots tauchen erst mal haufenweise Bullshots auf.
 
Das Leveldesign scheint willkürlich. Die Spielbalance kaputt, weil man mit Berserk-Pfeilen quasi Gott ist. Die Schwertkämpfe sind eintönig, trivial, langweilig. Man drückt auf Parry -> Angriff -> fertig. Bei den fetten Gegnern drückt man eine zusätzliche Taste dazwischen, um sie zum torkeln zu bringen. Die zeitlichen Angriffsfenster der Gegner ist beleidigend groß. Das Flottenspiel ist ebenso eintönig, trivial, langweilig, weil man nicht verlieren kann. Die Begleit-App auf dem Tablet ruckelt.

Ich habe in meine Erinnerungen nach einer Antwort gesucht, ob das Assassin's Creed Gameplay je funktioniert hätte, weil Black Flag mit seinem unüberlegten Aufbau ausschließlich zwischen frustrierend und langweilig schwankte, je nachdem, ob man die Mission "ordentlich" beenden will oder nicht. Im Anschluß des Spiels hat mich die Bonusmission mit Aveline überzeugt, dass es auch gut geht. Freedom Cry war wiederum zum großen Teil schlecht.

Auf einem i5 49sowieso und GTX 970 läuft das Spiel flüssig, solange man nicht Streaming oder Transparenzen auslöst. Das heißt, wenn man zu Fuß ist, am besten nicht bewegen. Wenn man mit dem Schiff unterwegs ist, kann man sich bewegen aber keine Kämpfe eingehen, denn dann gibt es Rauch. Bugs hatte ich auch einige, wie das Kilometer-versunkene-Schiff. Manchmal hat das Spiel ein bestimmtes Wetter für eine bestimmte Mission vorgesehen, so dass es plötzlich ein Gewitter gab, sobald ich mich einer Insel genähert habe oder Nebel, als ich eine andere verlassen habe. Das Problem ist, dass das Spiel Schwierigkeiten hatte, zu erkennen, wann das Wetter wieder dynamisch werden soll. Sonstige AC-typische Schlampigkeit wie Angriffsanimationen, die von der Position her nicht zu den Reaktionsanimationen passen, weil es Hindernisse zwischen den Gegnern gibt oder sie auf unterschiedlicher Höhe stehen... das beste ist, wenn der Getroffene zuerst eine andere Animation zuende bringen muss, bevor er "getroffen" wird, womit dann die Animationen zeitlich nicht synchron sind und die Soundeffekte auch nicht zum Geschehen passen.
 
In der Vergangenheit habe ich Assassin's Creed Spiele verteidigt. Die Banalität im Spieldesign war in Ordnung, weil der Hauptgrund, warum man teilnimmt, eine Art virtueller Tourismus in die Vergangeheit ist. Ich bin nun auch an einem Punkt gekommen, wo ich das nicht mehr dulden kann. Ich habe jetzt zwei Folgen gespielt, die neuer und schlechter als Revelations sind und den Videos und Informationen nach habe ich am Ende des Jahres noch drei Folgen vor mir, die ebenfalls schlechter sind. Zudem muss man das "Gameplay" nicht 6 Stunden sondern 30 Stunden pro Folge dulden und dafür habe ich einfach keine Zeit mehr. Es ist nicht auszuschließen, dass das der letzte Assassin's Creed Teil ist, den ich spiele.

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