Die öffentlichen Verkehrsmittel, eigentlich nur die Bahnen, in Tokyo sind gleichzeitig gut und schlecht. Positiv ist, dass es alle paar hundert Meter eine Station gibt. In der Mitte fällt, dass eine Fahrt sowohl günstig wie auch teuer sein kann. Das hängt davon ab, ob man das Glück hat nur eine der drei Transport-Gesellschaften zu brauchen, die zum Ziel führen, oder doch zwei. Diese Variable zusammen mit den Tagestickets, von denen man auch nur eins oder zwei kaufen kann und die Unsicherheit, wo wir im Laufe des Tages sein werden, macht es extrem schwer, mit Verlässlichkeit die billigste Methode zu finden, um sich fortzubewegen.
Ladies and Gentlemen, Japan! |
Wir bewegten uns fort Richtung Königlicher Garten in der Mitte von Tokyo, davor haben wir in der letzten Station noch angehalten um zu essen. Thailändisch. War OK aber nicht so prall. Freund Nr 1 und Weibchen Nr 2 haben sich vorzeitig auf dem Weg gemacht, weil sie schnelle Esser sind, wir sind ihnen später hinterher und haben auf dem Weg ein kleines Yoshinoya gesehen. Dang! Weil April Kirschblütenzeit ist, hatten 5 Millionen andere Menschen die Idee, ebenfalls zum Königlichen Garten zu gehen. Der erste Eindruck des mit Wasser umgebenen Gartens war grandios. Im kleineren Park, das sowas wie ein Park-Intro war, haben Familien Decken auf dem Boden ausgebreitet, um sich auf den Boden zu setzen. Die Leute haben einfach gechillt. Wir haben Eiskrem gekauft, sind weitergezogen über die Straße, die uns zum richtigen Park führt, nur war es geschlossen, weil es nach 16 Uhr war. Oder es war doppelt geschlossen, weil es die Tage generell geschlossen war, wenn ich mich recht erinnere. Seltsam. Zurück zum Vorgarten, haben wir uns hingesetzt und ebenfalls gechillt und über die Leute dort hergezogen. Hoffentlich versteht keiner von denen Deutsch. Freund und Weibchen Nr 2 stoßen hinzu, die in einer Bibliothek waren und wir ziehen weiter auf die Suche nach einem Kabuki Theater. Freund Nr 1 meinte, es ist nicht so weit, dass eine Bahnfahrt nötig ist. Wir sind um den großen Garten gelaufen.
Japan 2 |
Dann sind wir noch mehr gelaufen und die Zeit wurde knapp.
Die letzten 100 Meter hat uns eine superfreundliche und neugierige Japanerin geführt. Diejenige die Englisch können sind immer superfreundlich und neugierig scheint mir. Bis auf die Kleine, die uns im Park in Kyoto fotografiert hat. Die war zu cool, um ein freundliches Gesicht zu machen. Deswegen ist sie mein Liebling.
Japan 3 |
Die Japaner mögen ihre Traditionen, deswegen spielen im Kabuki Männer alle Rollen (auch die weiblichen), nur wenn sie richtig traditionell wären, würden Frauen alle Rollen spielen, weil das so bei der Entstehung des Kabuki so war. Frauen, die Männer spielen, wären auch nicht so lästig, wie der weibliche Hauptcharakter, die selbst ohne Sprachkenntnisse wie eine unmögliche Superzicke rübergekommen ist. Die männlichen Charaktere kamen komischerweise auch weibisch rüber. Faszinierend war, wieviel ich von der Gestik und Mimik in japanischen Spielen und Filmen im Kabuki wiedererkannt habe. Das ist nicht zu unterschätzen. Ich habe mich immer gewundert, warum Animationen sich untereinander so sehr ähneln aber nichts damit zu tun haben, wie sich echte Menschen (auch in Japan) mit ihrem Körper zum Ausdruck bringen. Es ist alles von Kabuki diktiert.
Wir durften keine Fotos machen. |
Ich war für die ganze Soundkulisse inklusive Gesang durch Samurai Shodown und Tenchu vorbereitet aber Weibchen Nr 1 war es nicht und fand es anstrengend. Es hat nicht geholfen, dass ich angesteckt war und den Erzähler den ganzen Weg zurück zum Hotel nachgeahmt habe. Sie hat ihren Kummer in Alkohol getränkt und obwohl die anderen nicht so viel Kummer hatten, haben sie uns begleitet.
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