Freitag, 5. November 2010

The Scarlatti Inheritence

Es war einmal ein hübscher Mann namens Pasco. Und er machte Urlaub in Griechenland. Im Hotel, wo er war, gab es ein Bücherregal mit vergessenen/zurückgelassenen Büchern. Darunter waren auch zwei Bücher von Robert Ludlum, dem Autoren von Bourne Identity und der zwei Nachfolger. Die Bonusfilmchen in der Bourne Trilogie Blu-Ray (die erste, die ich gekauft habe) haben ein gutes Licht auf Ludlum geworfen und auf dem Cover von "The Scarlatti Inheritence" (das "the" ist wichtig) stand eine Empfehlung von Mario Puzo, der wiederum der Autor von "Der Pate" ist, das wiederum im Bücherregal genau neben "The Scarlatti Inheritence" stand. Ich fragte die Hoteleigentümerin, ob das Zufall ist, und sie sagte ja.

Ich werde mal Sport machen.

The Scarlatti Inheritence war das erste Buch von Ludlum und auch das erste, das ich gelesen habe. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs will der amerikanische Geheimdienst einen wichtigen Nazi-Überläufer für sich gewinnen, muß dafür aber hochrangige amerikanische Bürger bloßstellen.

Auch wenn die Bourne Filme nur im Geiste was mit den Bourne-Büchern und noch weniger mit anderen Büchern von Ludlum zu tun haben, habe ich eine Gemeinsamkeit der Filme mit dem Buch gesehen. Das Buch verliert keine Zeit, Spannung zu erzeugen. Bevor die erste Seite zuende ist, steht etwas auf dem Spiel. Und dann steigert es sich noch mehr und noch mehr, das Schachbrett wird gefüllt, die Züge der Schachfiguren werden immer grandioser und grandioserer bis zu einem Punkt, der die Fähigkeit des Lesers beansprucht, das Unglaubwürdige darin zu verdrängen. Obwohl... sind die Geschehnisse im Buch tatsächlich unglaubwürdig?

The Scarlatti Inheritence hat in all seiner Grandiosität auch Gemeinsamkeiten mit Dragonball. Es benutzt sehr dramatische Reaktionen von Figuren auf Aktionen anderer Figuren, um die Relevanz dieser Aktionen zu unterstreichen. So in etwa wie wenn Kämpfer X in Dragonball mit einem Strahl aus den Händen drei Planeten vernichtet und sein Gegner Y fassungslos das zu verarbeiten versucht, was ihm bis gerade eben unglaublich erschien. Dann sagt Kämpfer X bezüglich der eingesetzten Kraft/Energie "das waren nur 50%". Gegner Y verliert seinen Verstand nun zum zweiten Mal hintereinander und dem Leser wurde die unermeßliche, unerklärbare Macht von Kämpfer X erklärt.

Was meiner Meinung nach gute von den restlichen Autoren hauptsächlich unterscheidet und was Ludlum (und Toriyama) beherrschen, ist die Fähigkeit, die Auswirkungen der Gefühlswelt auf das irrationale Verhalten der Menschen einzufangen und es realistisch und nachvollziehbar für den Leser wiederzugeben. Zusammengefasst: Menschenkenntnis. Jeder kann Figuren schreiben, die ein Ziel haben und es mit logischen Aktionen verfolgen.

Ein sehr unterhaltsames Buch, auch wenn man nicht auf Verschwörungstheorien steht.

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