Samstag, 12. Dezember 2015

Japan Reise - Sonntag 5. April 2015

Zu früh aufwachen zu müssen wir mich irgendwann mal umbringen. Da wir inzwischen Kenner waren, fiel es uns leichter, den Weg zum Flughafen zu finden. Am Bezahlautomaten war ich überrascht, weil ich dachte, dass mir das Geld gerade noch ausreichen wird, mir aber etwa 1000 yen für die Fahrt zu Flughafen gefehlt haben. Tokyo ist abwechselnd günstig und sehr teuer.


In der Bahn hat uns ein Typ wahrscheinlich kurz vor dem Rentenalter mit einem Abschiedsgeschenk in Form einer schönen Erinnerung, die wir nicht vergessen werden, gesegnet. Als wir Tokyo zunehmend verlassen haben, sind auch ein paar Passagiere raus, so dass am Ende des Wagons der Mann in der Ecke saß, ich, Weibchen Nr 1 und uns gegenüber Freund Nr 1 und Weibchen Nr 2. Der Mann hat Kopfhörer angehabt, die an seinem Smartphone angeschlossen waren. So weit, so gewöhnlich. Wir reden alle ein bißchen durcheinander und irgendwann wird meine Aufmerksamkeit abgelenkt und mir wird bewusst, dass

1. die Kopfhörer nicht richtig angeschlossen sind.

2. vom Smartphone leise Pornos zu hören sind.

Ich: Hey, der Typ neben mir schaut Pornos auf seinem Telefon.

Das Gespräch driftet innerhalb von zwei Sekunden ab und es ist Ruhe. Gleichzeitig entscheidet der Mann, dass ihm die Lautstärke nicht hoch genug ist und er dreht auf.

Smartphone: Ah ah ah ah ah ah!

Stellt euch das Gestöhne von einer leicht weinerlichen hochgepitchten Stimme, die nach Luft schnappt, wie es sich bei einem japanischen Porno gehört. Dann stellt euch vor, wie wir von einem Moment auf den anderen losgelacht haben, bis uns die Tränen kamen. Der Mann hat den perfekten Pokerface, lässt sich überhaupt nichts anmerken und schließt die Kopfhörer diskret richtig an. Wir sind alle wach und der Tag geht lachend weiter.

Der Rest des Tages war recht ereignislos. Das Essen in beiden Flügen war fürchterlich, obwohl es auf dem Hinflug ging. Die Kontrollen in Beijing haben länger gedauert, so dass wir keine freie Minute dort hatten, obwohl die Zeit für den Umstieg insgesamt gleich war. Der Flug zurück kam mir kürzer vor. Ich habe Mario & Luigi gespielt, bis der Akku leer war (immer noch nicht durch), und dann auf Muramasa umgestiegen.

Wir sind in Frankfurt angekommen, das Wetter war sonnig, wir wurden abgeholt, haben das Auto genommen, sind nach Stuttgart gefahren. Mir ist aufgefallen, dass Weibchen Nr 2, wenn sie mit ihrer Familie am Telefon spricht von Hochdeutsch auf Schwäbisch umschaltet. Ich habe mich über den Musikgeschmack von Freund Nr 1 lustig gemacht. Ein Nussini von der Tankstelle geholt. Und gegessen.

Japanische Süßigkeiten sind anders. Die haben zum Beispiel Bohnenpaste drin. Ich mag Bohnen nicht aber ich mag die japanischen Süßigkeiten trotzdem.

Ich mag Japan. Ich mag meine Freunde. Und Japan.

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