Back from the Urlaubs.
Es ist über ein halbes Jahr her, daß ich den Film gesehen habe. Komischerweise kann ich mich recht gut erinnern, was ich gefühlt habe, als während ich ihn sah. Leider lässt sich das nicht so leicht beschreiben.
Ich habe inzwischen einen Batzen Filme gesehen, in denen kein richtiger Konflikt herrscht, der den Film vorantreibt. Stattdessen verfolgt der Zuschauer den Untergang eines Menschen. Ich kriege bei vielen solcher Filme den Eindruck, als ob sie sich selbst für künstlerisch hochwertiger halten, weil sie so ernsthaft sind.
The Assasination of Jesse James by the Coward Robert Ford (TAOJJBTCRF) hebt sich kaum von vergleichbaren Filmen ab, auch wenn wir den Untergang zweier Leute verfolgen. Jesse James und Robert Ford sind kompetent realisierte unangenehme Personen. Ihre Beziehung ist seltsam und auf eine intelligente Art nachvollziehbar dargestellt. Das ist eine gute Leistung aber sonst lässt der Film einen hängen. Die Beziehung hat kaum einen Kontext, manchmal weil drumherum nichts erzählt wird, manchmal weil der Film mit Dingen ausschweift, die nichts mit der Beziehung zu tun haben. Erzähltechnisch ist es so unspannend, daß man sich etwas mehr Westernkonventionen herbeiwünscht, damit der Film irgendwie etwas Charakter erwirbt. Der Film lässt einen überhaupt nicht verstehen, was der Reiz an Jesse James überhaupt ausgemacht hat, womit vor allem die letzte Viertel Stunde an Wirkung verliert. Später schläft man in Wikipedia nach und sieht, daß Jesse James nicht so interessant war wie die Artikel, die über ihn geschrieben wurden.
Ein weiteres Problem von TAOJJBTCRF ist "Deadwood". Wenn man Deadwood gesehen hat, dann ist es vermutlich ausgeschlossen, daß man nochmal von so einer Art Film beeindruckt werden kann. Das wird die Zukunft zeigen.
Fazit: TAOJJBTCRF hat Stärken, enttäuscht letztendlich, man heult aber nicht der brutal getöteten Zeit hinterher wie bei "There Will Be Blood".
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