Mittwoch, 28. Mai 2014

Demon's Souls

...ist atmosphärisch und das schafft es zum Teil, weil es sich Zeit lässt. Dank des verwinkelten Leveldesigns, der Weitsicht und des langsamen Tempos, hat man Zeit, einzelne Räume bewusst wahrzunehmen, auf zurückgelegte Distanzen zurückzuschauen und von der Welt eingesaugt zu werden (sagt man das so?).

Das Gute am Gameplay von Demon's Souls ist, dass es wie ein langsameres Ninja Gaiden ohne komplizierte Combos ist. Mit Angriff, Block, Parry, Auweichrolle, Schub hat man breiter gefächerte Aktionsmöglichkeiten als Devil May Cry. Das Zusammenspiel der Aktionen, das das System ausmacht, ist weder außergewöhnlich komplex, noch neu aber trotzdem in seiner Konsequenz selten in der heutigen Spiellandschaft.


Das Schlechte am Gameplay von Demon's Souls ist, dass es ein viel zu langsames Ninja Gaiden mit zuvielen Menüs ist. Es gibt nichts langweiligeres als sich mit Haushalten eines begrenzten Inventars, Abnutzung der Waffen, Gewicht des Charakters usw. zu beschäftigen, vor allem, wenn das Spiel mit 1/5 der Geschwindigkeit von Ninja Gaiden läuft, fast ohne Checkpoints ist und die Häufigkeit der Möglichkeit, das Inventar zu managen um eine Größenordnung seltener als die Checkpointnutzung ist. Es ist ja gut, wenn man zunehmend lernt, mit den Situationen, mit denen das Spiel einen konfrontiert, umzugehen. Es ist nicht gut, wenn man diese Situationen, wenn man sie beherrscht, noch 15 mal spielen muss, weil man 5 Minuten später mit einer neuen Situation konfrontiert wird, die den Spieler zu einem Checkpoint, 10 Minuten in die Vergangenheit befördert.

Während in Ninja Gaiden die Auswahl der Waffe mehr ein Ausdruck des Spielweise des Spielers ist, haben die Spieldesigner von Demon's Souls schon im voraus eine Idee, welcher Gegner womit am besten erledigt werden kann. Das zu erraten, ist nicht spannend, sondern boring, vor allem, wenn das Spiel Experimentierfreude bestraft. Der Gegner ist also schwach gegen Feuer ... ich schlafe gleich ein.

Das Spiel ist nicht besonders hübsch, es ruckelt, die Animationen sind recht basic, die Musik ist lasch, der Einsatz von Ragdolls albern. Man läuft an einer Leiche vorbei und die wird plötzlich in eine beliebige Richtung torpediert.

Die Idee, andere Spieler in der eigenen Welt Notizen hinterlassen zu lassen, ist (und das Wort habe ich nie im Leben benutzt) genial. Das beste, was man über den Rest des Spiels sagen kann, ist, dass es in dieser Konsolengeneration frisch aber amateurhaft ist. Wenn man nicht nett sein will, dann kann man auch sagen, dass es nervig und langweilig ist.

Keine Kommentare: