...ruckelt wie die Pest. Das Spiel soll wohl erwachsener aussehen, nur weil sie die Reflexionen an den Rüstungen hochgedreht und die Farben gedämpft haben.
Ich vermute mal, das Spiel wird ein kompetent implementiertes, vereinfachtes Echtzeitstrategiespiel sein, das sich auf einer Konsole gut genug spielen lässt, nur kann ich mich für Echtzeitstrategie nicht begeistern.
Solche Spiele verlangen vom Spieler, daß er möglichst viele Dinge gleichzeitig im Kopf hat und tut. Nur kann das Spiel dem Spieler unmöglich alle Informationen, die er braucht, um sinnvoll Entscheidungen zu fällen, in einem Bildschirm darstellen, also muß er sie aus verschiedenen Orten selbst zusammensuchen. Und nachdem er Entscheidungen gefällt hat, muß der Spieler ebenfalls hier und herscrollen und in verschiedenen Menüs navigieren, um alles auszuführen, was er sich vorgenommen hat. Die Steuerung erinnert eher an die Bedienung eines Betriebssystems und weniger an ein Spiel. Der zeitliche Abstand zwischen Entscheidung und Ausführung ist frustrierend. Die Zeit, die man investieren muß, um durch Auswendiglernerei möglichst schnell eine Basis und Einheiten bauen zu können, damit strategische Entscheidungen überhaupt eine tragende Rolle spielen können, ist mir zuviel.
Was noch nervt, ist, daß mir Feedback fehlt, was ich falsch gemacht habe. Ich schicke einen Mischmasch an Einheiten, er kämpft gegen einen Mischmasch an Einheiten des Gegners. Meine Einheiten werden zuerst ausgelöscht. Warum?
Zuletzt kommt, daß es in der Videospielwelt wenige Sachen gibt, die noch langweiliger aussehen als zwei Gruppen von Winzsoldaten, die aufeinander zulaufen, irgendwann stehend aufeinander schießen, bis die eine Gruppe weg ist.
6 Kommentare:
Ich finde Echtzeitstrategie gut. Ich glaube die Probleme, die du ansprichst sind in vieler Hinsicht Halo Wars-spezifisch.
Also: Delay zwischen Entscheidung und Ausführung, fehlendes Feedback und langweilige Kämpfe. Das wurde in anderen Spielen schon besser gelöst, z.B. Z. Andererseits weiß ich auch nicht wie man das gerne noch besser auf die Konsole bringen könnte. Vielleicht am besten gar nicht.
Der einzige Punkt, der auf Konsole anders als auf PC ist, ist die Verzögerung zwischen Entscheidung und Ausführung und da geht es auch nur um das Ausmaß des Problems und nicht um die Existenz desselben. Sagen wir mal, du kümmerst dich um Resourcensammeln, hast dabei fast genug gesammelt, um ein Gebäude zu bauen und irgendwo anders in der Map geht ein Kampf los. Du hast drei Sachen auf deiner todo-Liste. Ich will mal sehen, wie du die entsprechenden Eingaben innerhalb einer halben bis 2 Sekunden erledigst (die Zeitspanne, die ich von anderen Echtzeitspielen gewohnt bin).
Der Teaser, in dem Starcraft 2 zum ersten Mal gezeigt wurde, zeigte zwei stehende Gruppen, die aufeinanderschießen, wobei die Kamera herumrotiert ist. Das hat bei mir ein Gefühl der Verwunderung ausgelöst, weil Blizzard sich im Gegensatz zu allen anderen Echtzeitstrategielieferanten getraut hat, ihr Spiel mit einer echten Spielszene zu bewerben. Andererseits hat das Ausmaß der Langeweile, die von diesem Teaser ausging, im Verhältnis zu den projizierten Verkaufszahlen den Wunsch in mir geweckt, zu sterben. Das einzige, was mich davon abhält, ist die Erkenntnis, daß ich dem Wahnsinn auch mit dem Tod nicht entkomme, weil Gott mich offensichtlich hasst.
Deswegen habe ich Z als Beispiel genannt. Dort hat man weder Ressourcen abgebaut noch Gebäude errichtet. Kämpfe zwischen Einheiten waren auch viel dynamischer und hingen weniger von der länge der LP Balken ab.
Im übrigen macht gute Echtzeitstrategiespieler aus dass sie sich sich gut informieren und alle Ereignisse im voraus antizipieren. Um auf dein Beispiel zurück zu kommen: ein guter Starcraft Spieler weiß ganz genau wann die Ressourcen da sein werden und plant im voraus wo und welches Gebäude er bauen wird. Er würde (durch scouten) den Angriff auch schon im Voraus kommen sehen. Die drei Tasks sind also nicht 2 Sekunden sondern 30 Sekunden lang auf der todo-liste. Die Ausführung geht auf dem PC auch fix. Gebäude bauen: 1 Tastenkürzel um zur Basis zu springen, 2-3 Clicks/Tastenkürzel um Gebäude zu bauen. Das ist dann auch Muskelgedächtnis und belastet einen Mental nicht.
Dass es auf der Xbox viel langsamer geht, schon alleine weil der Cursor so lange braucht sehe ich ein. Kann sein dass das auch der entschiedene Unterschied ist.
Das Problem mit der Werbung mit Spielszenen ist dass diese häufig nur für Leute spannend sinn, die das, was sie sehen verstehen und richtig interpretieren können. Ich fand die genannte Starcraft 2 Szene unheimlich spannend weil nach und nach bekannte und emotional aufgeladene Spielfiguren gezeigt worden sind. Nebenbei kamen neue Spielfiguren hinzu. Für jemanden, der sich mit Starcraft weniger intensiv auseinandergesetzt hat wirkt das ganze gewiss weniger aufregend. Das ist dann vielleicht so wenn meine Freudin ein Street Fighter Match schaut - sie ist einfach nicht vorbereitet um das was da passiert irgendwie zu deuten. Und selbst wenn sie mal was versteht ist das nicht etwas was sie emotional tangiert.
"Gebäude bauen: 1 Tastenkürzel um zur Basis zu springen, 2-3 Clicks/Tastenkürzel um Gebäude zu bauen. Das ist dann auch Muskelgedächtnis und belastet einen Mental nicht."
Da sind aber noch nicht alle Aufgaben erledigt worden. Ich bezweifle sehr stark, daß das alles mit "Muskelgedächtnis" zu erledigen ist, und mich belastet es sehr wohl mental. Auch auf dem PC.
Bezüglich Street Fighter: Was gibt es da zu deuten? Das sind zwei Kämpfer, die sich verkloppen. Dabei machen sie tanzähnliche Bewegungen, fliegen hin und her, werfen sich Feuerbälle in die Fresse und machen superstarke Schläge bei denen der ganze Bildschirm explodiert. Das kann man doch nicht mit Gruppen von kleinen Figuren vergleichen, denen jede Mimik fehlt und die aufeinander zulaufen und dann stehen.
"Vielleicht verstehen Sie wirklich nicht."
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