Ich lese weit weniger in Videospielforen im Vergleich zu früher, weil mir zunehmend bewußt ist, daß ich der schlaueste Mensch im ganzen Internet bin, gleich nach John Carmack, und der hübscheste, sogar vor John Carmack. Die paar Reaktionen über die Demo, die ich doch gelesen habe, sind Beschwerden, die man allesamt so zusammenfassen kann: es ist nicht wie die anderen Splinter Cell Teile.
Wenn man nach vier richtige Folgen und ein paar, die drumherum stehen, immer noch nicht genug vom selben Spielsystem hat, dann mag das für diese Person eine berechtigte Beschwerde sein aber diese Person stinkt nach Fisch. Nach einem knappen Jahrzehnt will ich was neues.
Der Hauptunterschied zwischen alt und neu ist, daß es in den alten Spielen sehr wichtig war, unbemerkt zu sein. Ich glaube, es gab ein paar Folgen, wo die Mission fehlgeschlagen ist, wenn man sich drei Mal entdecken ließ. Um unbemerkt zu sein, mußte man sich hauptsächlich an den Wachen heranschleichen, um sie lautlos auszuschlaten, oder an sie vorbeischleichen.
Wenn es nach der Demo des neuen Spiels geht, dann ist es so gut wie unmöglich, voranzukommen, ohne reichlich Gegner zu töten. Man wählt nicht zwischen heranschleichen und vorbeischleichen, sondern zwischen heranschleichen und Gears of War. Und hier kommt das, was das Spiel gut macht: beide Arten, das Spiel heranzugehen sind gleichberechtigt und immer legitim. Man kann sich jederzeit für das eine oder das andere entscheiden. Wenn man nicht an klassische Schießereien teilnehmen will, dann schleicht man sich an einen Gegner heran, tötet ihn und kriegt als Bonus die Möglichkeit, zwei Gegner zu markieren und automatisch mit der Pistole ausschalten zu lassen. Um unsichtbar zu bleiben, kommen bei größeren Gegnermengen auch Gadgets zum Einsatz.
Was ich nämlich nicht leiden kann, ist so Rotz wie Deus Ex, wo mich das Spiel dazu bringen will, mich frühzeitig für irgendeinen Weg zu entscheiden, als ob das eine strategische Entscheidung wäre, wenn ich keine Ahnung habe, was auf mich noch zukommt. Was die Spielmechanik betrifft mache ich bei der Auswahl meiner Skills nichts anderes, als den Schwierigkeitsgrad verschiedener Aspekte des Spiels immer wieder ein wenig beeinflussen. Wieso das jetzt das Spiel bereichern soll, habe ich nie verstanden und werde es auch nie tun. Aber wer weiß? Als Splinter Cell 1 rauskam, konnte ich Schleichspiele nicht leiden.
Die Demo läuft übrigens mit einer gerade noch akzeptablen Framerate... wenn es das bestaussehendste Spiel der Welt wäre. Was es bei weitem nicht ist. Wieso zum Henker muß ich es im Jahr 2010 hinnehmen, daß ein Spiel unter 30 FPS fällt, wenn ich einfach nur in einem halbleeren Gang mit 6m Sichtweite reinschaue, die Auflösung unter 720p ist und das Spiel beleuchtungsmäßig nichts großartiges zeigt wie es zum Beispiel Doom 3 vor 6 Jahren gemacht hat. ARGH!
Ich esse jetzt nichts mehr. Es ist spät und ich habe schon zuviel gegessen.
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