Das Spiel versteht sich wohl als Streamlining der ersten drei Prince of Persia: Sands Episoden. Die Steuerung ist von diesen Spielen übernommen und es versucht den liebenswürdigen Prinzen mit der liebenswürdigen britischen Stimme und den liebenswürdigen Späßen zu geben. Die Akrobatik bleibt auf dem Papier dieselbe. Die Kämpfe sind schneller und unkomplizierter. Die Umgebungen, auch von der Sands Trilogie inspiriert, sind weniger fantasymäßig als Prince of Persia 2008. Das Cover sieht möglichst so aus wie das Poster des Films, das letztes Jahr rausgekommen ist. Es ist ein Spiel, dessen Design, Aussehen und der ganze Rest vom Marketing diktiert wurde. Wenn man es spielt, dann sieht man, daß das alles nicht so gut geklappt hat.
Die Kämpfe sind nicht mehr zäh und lästig, sie sind nur noch ereignislos. Feinde erscheinen, man haut wiederholt auf die Angriffstaste, bei manchen muß man erst eine andere Taste drücken und nach ein paar Minuten sind sie alle. Manchmal benutzt man eine Magie. Statt Moves, die sich aus Interaktion mit der Umgebung ergeben, zum funktionieren zu bringen wurden sie gestrichen. Das ganze ist etwa wie das Ur-Golden-Axe, nur daß man es nicht mit einem Freund spielen kann ...oder Tiere reiten kann.
Die Akrobatikpassagen funktionieren so wie in Sands of Time. Hier hat man zusätzlich die Möglichkeit, Wasser zeitweise zu erfrieden, und später Plattformen aus dem Nichts erscheinen zu lassen aber immer nur eine von denen, die angeboten werden. Sobald die Schwierigkeit nach dem ersten Drittel des Spiels angehoben wird, resultiert das ganze in nichts anderes als das Klavierspielen auf dem Joypad, das in Prince of Persia 2008 kritisiert wurde. Nur sind die Passagen hier schwieriger und wenn man besonders gutes Timing braucht, dann sind die 30 FPS lästig. Die Framerate ist konstente 30 FPS und fällt trotzdem unangenehm auf. Selbst die Flugbahn des Sprungs des Prinzen sieht häßlich und nicht "nachvollziehbar" aus. Die beiden Sachen im Zusammenspiel machen es schwieriger als nötig, Bewegungen zu "lesen". Die Animationsübergänge enttäuschen auch.
Im letzten Drittel des Spiels mit den erscheinenden Plattformen gibt es ab und zu das Problem, daß das Spiel nicht erkennt, welche Plattform man erscheinen lassen will. An einer Stelle, musste ich Tricks anwenden, um an einer theoretisch eindeutigen Stelle dem Spiel beizubringen, daß ich die Plattform erscheinen lassen will. Wenn man sich rückwärts auf der "Linie" des Spiels bewegt, dann tritt das Problem erst recht auf.
Die Szenenkomplexität unterscheidet sich nicht von der der PS2 Spiele, trotzdem läuft das Spiel mit der Hälfte der Framerate der Wii Version. Die eckige Architektur sieht last-gen-mäßig aus. Die Musik fügt sich in ihrer Qualität dem ganzen Rest und die Dialoge auch.
Forgotten Sands ist die Fortsetzung eines Spielprinzips, das schon mit dem Vorgänger (Two Thrones) ausgelutscht war, und trotz der niedrigen Erwartungshaltung, schafft das Spiel, zu enttäuschen. Gibt's dafür ein Pokal?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen