Freitag, 15. April 2011

Bionic Commando

Während Bionic Commando Rearmed sich nicht besonders ernst genommen hat und vor den Endgegnern sogar richtig witzig war, versucht sich der große Bruder an Drama, falsche Coolness, Logiklöchern deluxe und lästigen Sprüchen jedes fünfte Mal, wenn ein Gegner getötet wird.


Bionic Commando hat kaum einen in Begeisterung versetzt und es ist verständlich. Es ist tatsächlich so, daß das Spiel reichlich Macken hat. Das Spielprinzip mit den Fortbewegungsmöglichkeiten würde sich eher für ein weniger lineares Level-Design eignen. Die Art, wie man den Spieler verhindert, den Pfad zu verlassen, (Radioaktivität) ist unbeholfen. Die Auseinandersetzungen mit den Gegnern erreichen nicht mal Doom 1 Niveau. Das Bewältigen stärkerer Gegner ist nicht trickreich sondern einfach nur lästig. Die Handhabung der Auswahl der Waffen ist schlecht. Die Positionierung der Checkpoints ist oft nicht durchdacht. Dennoch hat das Spiel Charme.

Die Grafik ist ganz nett, die Musik auch und die Entwickler haben gute Arbeit geleistet, die Navigation durch einen 3D Raum mit einem Greifarm, bequem zu gestalten, was ich mir alles andere als trivial vorstelle. Es ist schade, daß sie auf dieser guten Grundlage kein gutes Spiel aufgebaut haben. Da ich die Konsolenversion als zu ruckelig in Erinnerung hatte, habe ich die PC Version gespielt in der Hoffnung, daß es so gut läuft wie Wanted vom selben Entwickler. Das war aber nicht der Fall. Auf meinen Rechner lief es selten mit vollen 60 FPS und hat dauerhaftes Tearing gehabt, ohne mir die Möglichkeit zu bieten, es auf Spielebene abzuschalten. Die Einstellungen der Grafikkarte auf Betriebssystemebene hat es auch ignoriert.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich fand's deutlich reizvoller, als das Groß der Tripple A-Klamotten. Das liegt natürlich primär an der unverbrauchten Greifmechanik, die erstaunglich schnell sehr gut von der Hand geht. Ich brauche einfach immer eine gewissen Frische, die einen Titel von anderen absetzt, um mich für etwas zu begeistern. Das ließ mich dann auch über die Ecken und Kanten bei BC hinwegsehen.

Ich weiß nicht mehr wo, aber ich habe auch gelesen, dass die Level seitens Grim urprünglich weitläufiger konzipiert waren und diese "radioaktive Zone"-Murks eine deadlinebedinge Notlösung war.

Pasco hat gesagt…

Das einzig "frische", das der Titel hat, sehe ich im Greifarm, das von dem Urspiel von vor 25 Jahren geerbt wurde. Sonst sehe ich keine Absicht was neues zu machen. Man merkt dem Spiel an, daß es gerne Halo/Metal Gear Solid wäre, letzteres vor allem, wenn man die Geschichte in Betracht zieht. Frischepunkte würde ich Grin also nicht mal für ihre Absichten geben.

Anonym hat gesagt…

Das einzig frische was Du siehst reicht mir schon, um den Titel aus der Masse herauszuheben und in der Folge interessant und spielenswert zu machen, da die Summe der anderen Teile durchaus ok ist. Das es die grundsätzliche Idee schon in der Bitmapfassung von 1950 und selbst in 3D schon bei Lara hab, ist da völlig latte, weil der spielerische Kontext und die Bedeutung eine völlig andere ist.

Pasco hat gesagt…

Nochmal, es geht mir nicht darum, ob und wie lange es schon den Greifarm gab. Der Greifarm wurde von oben diktiert, weil Capcom sie beauftragt hat, Bionic Commando zu machen und Bionic Commando ohne Greifarm nicht geht. Es fällt mir also schwer, Grin für die Frische ihres Spiels zu loben, wenn sie sich nicht dafür entschieden haben, sondern es "nur" ordentlich implementiert haben und der ganze Rest des Spiels von Ideenlosigkeit UND mangelhafter Implementierung bedeckt ist. Da hält sich meine Begeisterung in Grenzen.