Freitag, 12. Juni 2009

E3 Rückblick

Kurze Kommentare zu Spielen, die ich halbwegs interessant fand, in willkürlicher Reihenfolge.

PIUPIUUU!
Modern Warfare 2 werde ich mir wohl kaufen. Das erste Modern Warfare werde ich auch nachkaufen, um seine Sechzigframigkeit zu belohnen und weil ich beim ersten Durchspielen nichts von der Geschichte mitgekriegt habe. Sieht man irgendwann das Gesicht des eigenen Charakters? Ich habe nicht mal gewußt, wann ich wer bin. Der gezeichte Gameplay-Ausschnitt macht mir etwas Sorgen. Er erinnert mich an die Sniper-Mission vom Vorgänger, wo jeder Schritt des Spielers vorgegeben war. Das zusammen mit der vorgegebenen Waffe hat dem Spieler jede Entscheidungsfreiheit genommen. Nicht jeder Egoshooter muß vom Spielprinzip her wie Halo sein und ich habe nichts gegen Linearität aber in Super Probotector habe ich zumindest meine Waffen wählen können und wann ich Smartbombs zünde. Das, was gezeigt wurde, hat mehr Gemeinsamkeiten mit einem Light-Gun-Shooter als mit dem durchschnittlichen Egoshooter.

Jetzt mit Dual Wielding!
Ich habe auf verschiedenen Webseiten in Kommentaren eine Enttäuschung herausgelesen, daß Assassin's Creed 2 genauso wie Teil 1 mit ein paar Zusätzen ist. An sich kümmert mich das nicht besonders. Das Problem des ersten Teils war weder das Spielprinzip, noch die Steuerung noch irgendwas, was in diesem Spielausschnitt zu sehen ist. Das Problem war der Mangel an Abwechslung in den Kämpfen, in den Missionen, in den Sprachschnipseln, die die Städtebewohner von sich gegeben haben und in der Inkonsequenz, mit der ihr System mit der Sozialdynamik funktioniert hat. Das hat zu ein paar absurden Situationen geführt, in den man nicht mehr als Feind erkannt wurde z.B. wenn man mit dem Pferd einen bestimmten Laufstil pflegt. Solange die Schwächen behoben werden, kann der Nachfolger vom System her bleiben wie er ist. Und der Sprecher im oben verlinkten Video scheint zu wissen, wo die Probleme waren. Er erwähnt gleich am Anfang, daß sie sich um Abwechslung bemüht haben, auf der Bank ist man nicht mehr quasi unsichtbar und im Heu auch nicht. Es bewegt sich in die richtige Richtung.

I AM NO LONGER THE PAWN OF THE GODS! I AM BUT A PAWN OF THE GODS!
God of War 3 macht mir Sorgen. Nach Teil 2 habe ich mir keine Sorgen gemacht und habe ein ordentliches Spiel erwartet mit schöner Grafik und Musik und Dialoge zum abschalten. Die große Idee, die sie als neu verkaufen wollen, sind Fahrzeuge ...tschuldigung Monster, die man "reiten" kann, um vorwärts zu kommen oder Feinde anzugreifen. Man steuert diese Monster, indem in sie hineinsticht. Ich weiß nicht. Es sieht einfach nur falsch aus, wenn man in Vögel hineinsticht, damit sie höher fliegen. Das ist einer der Fälle, bei denen ich mich frage, wieso derjenige, der den Vorschlag gemacht hat, nicht gleich darauf eine Ohrfeige kassiert, um wieder zu Sinnen zu kommen, und das Team mit dem nächsten Punkt auf der Liste weitermacht. Und um Gottes Willen, macht diese Laufanimation weg! Am Ende läuft es mit 30 FPS und ich muß ein paar kleine Welpen umbringen oder so.

Er heißt Wake, weil das zentrale Thema die Träume sind, die er im wachen Zustand erlebt. So wie bei Payne der Scherz das zentrale Thema ist. Die Namen sind ein Spiegel des Charakters. Tiefsinnig!
Alan Wake sieht nett aus. Nett und nett. Wie es bißchen weiter hinten in den Kommentaren steht, ist es wie eine Mischung von Alone in the Dark und Twin Peaks. Ich würde noch sagen, es ist wie ein umgekehrtes Splinter Cell. In Splinter Cell ist man die versteckte Bedrohung und man schafft sich Inseln aus Dunkelheit, um vorwärts zu kommen. In Alan Wake schafft man Inseln aus Licht, um die versteckte Bedrohung zurückzutreiben und selbst vorwärts zu kommen. Da fällt mir ein, sollte in Resident Evil 5 nicht Licht und Schatten und Kälte und Hitze ursprünglich eine Rolle spielen (und das Spiel mit 60FPS laufen)? Spiele, die sehr auf Atmosphäre setzen, sind in der Regel spielerisch recht schwach. Dieses Spiel ist ein Kandidat, der eine Brücke zwischen Spielbarkeit und Atmosphäre schlagen könnte.

I have done questionable things, Alde!
Castlevania - Lords of Shadow erschreckt gleich am Anfang mit einem ultradämlichen Titel, überrascht dann positiv mit einem Regen an positiven Aspekten. Die Grafik ist schön, die Musik auch, die Animationen sind ordentlich, die Voice-Overs sehr gut, die paar Zeilen die sie sagen recht einfach gestrickt aber trotzdem wirkungsvoll, weit entfernt von der typischen japanischen Kost. Das Design orientiert sich etwas mehr an die alten Castlevanias und nicht an die weißhaarige Gayness, die wir seit Symphony of the Night ertragen müssen und die in das Unaussprechliche kulminiert. Manchmal erkenne ich an 30 FPS Videos, ob das Spiel mit 60 FPS läuft und ich vermute, daß das hier der Fall ist. Ich kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Welcher Teufel hat sie geritten, daß sie sich auf so vielen Fronten in die richtige Richung bewegen?

Geht nicht weg! Ich kann auch darüber meckern, wenn ihr wollt. Die Kampfanimationen sehen etwas steif aus mit viel zu langen Pausen, um das Ende des Schlags zu signalisieren. Die Gegner reagieren nicht stark genug auf die Schläg. Beides ist schön zu sehen, wenn der Hauptcharakter, diesen Drehschlag macht, wo er einfach rotiert wird statt daß er was mit den Armen macht, damit sich die Kette dreht, so wie es in God of War der Fall ist. Und insgesamt fehlt dem ganzen etwas Originalität aber das ist wohl bei einer Serie, die seit zweieinhalb Jahrzehnten läuft, zu erwarten. Ich habe trotzdem ein gutes Gefühl bei dem Spiel. Es ist lange her, daß einer alten Serie erfolgreich neues Leben eingehaucht wurde. Vor allem Sega hat ziemlich alles in den Sand gesetzt.

Fortsetzung folgt.

6 Kommentare:

Krystian Majewski hat gesagt…

CoD4: Man spielt 2 verschiedene Charaktere. Wer man ist wird eigentlich immer recht klar wenn man die Englische Version spielt (unbedingt empfehlenswert, Deutsche Übersetzung ist zum kotzen). Man erkennt es dann an den Akzenten der Teammitglieder. Sein eigenes Gesicht sieht man nie.
Die Sniper Mission fand ich super. Waffen hat man zu beginn zwei (+Nahkampf, +2 Arten von Granaten, +C4 Sprengsätze, +Claymores) und man kann immer die Waffen der Gegner mitnehmen, muss man am Ende der Mission auch. Weiß gar nicht was du hast.

Pasco hat gesagt…

OK, den Fehler habe ich zuerst gemacht aber man spielt strenggenommen nicht zwei verschiedene "Charaktere" sondern zwei verschiedene Personen. Über den Charakter erfährt man nämlich überhaupt nichts.

Ich weiß nicht, was ich da noch erzählen soll bezüglich der Sniper Mission. Man trifft keine Entscheidungen. Vor allem in der ersten Hälfte wird einem sogar gesagt, was man tun soll: Geh dorthin, töte den mit dem Messer, versteck dich im Gras usw. Ich kann mich nicht erinnern, jemals die Waffe gewechselt zu haben. Die Sekundärwaffe ist eh nur für den Notfall und die Claymores sind für das Ende. Es mag vielleicht mehr Möglichkeiten geben aber keine sinnvollen Möglichkeiten. Das "beste" ist natürlich die Evakuierung, wo man unverwundbar wird, sobald der Hubschrauber landet und man den Partner trägt. Also bitte...

Krystian Majewski hat gesagt…

Du hast generell recht - Call of Duty ist einfach ein Geisterbahn bei der jede Station von oben herab diktiert wird und man allgemein wenig Entscheidungsfreiheit hat. Mag sein dass es in "All Ghilled Up" besonders auffällt da man da einen Mentor hat, der einen immer sagt was zu tun ist.
Dafür sind die Sachen, die man da tut auch wirklich gut gemacht und dramatisch perfekt aufgebaut. Gerade "All Ghilled Up" ist ein großartiges Beispiel. Auch für Level Design. Es wurden ikonische Gebäude aus der Stadt Prypjat umgesetzt aber räumlich verdichtet. Es gibt (besonders im Schwimmbad) dezente und atmosphärische Hintergrundgeräusche. Viele Feinheiten fallen einen erst nach mehrmaligen durchspielen auf. Z.B. dass man das Tschernobyl Kraftwerk schon bein ersten Screen auf dem Horizont sieht und während der Mission immer wieder zwischen den Gebäuden entdecken kann. Oder dass die Kirche absichtlich zwei unterschiedliche Türme hat so dass der Befehl "Wache im Turm ausschalten" missverstanden werden kann und das dann wieder vom Spiel erkannt und entsprechend kommentiert wird. Ich denke es ist eines DER Highlights des Spiels und es war die richtige Entscheidung es damals auf der E3 als Demo zu zeigen.

Und wenn der Hubschrauber landet ist man definitiv nicht Unbesiegbar, zumindest nicht in Veteran Modus. Diese Stelle ist bekannt als eine der härtesten Stellen im Spiel auf der schwersten Stufe. Und ich bin da SEHR oft gestorben gerade weil ich nicht die richtigen Waffen im Level mitgenommen habe.

Don Cosmo hat gesagt…

... So wie bei Payne der Scherz das zentrale Thema ist, muahahahahaha! Das ist mal ein guter Verschreiber, erinnert mich glatt an die magischen Hoden von Manta Gear Gerhardt, in denen sich alles mögliche befindet.

Ich habe irgendwie nix Memorables bei den E3-Sachen entdeckt, einzig und allein einen niedrigen Preis für die PSP Go hätte ich mir gewünscht, weil ich neue Hardware immer lecker finde. Wobei mir das beim DSi nicht passiert ist, den finde ich voll und ganz uninteressant, weil er nur dämliche neue Features bekommen hat.

Pasco hat gesagt…

Krystian, mir ist bewußt, daß man sich mit dem Mangel an Spielerfreiheit mehr Möglichkeiten für "Direction" von der Seite des Spielentwicklers aus erkauft und daß diese Direction in Call of Duty 4 gut genutzt wird.

Aber es gibt eine persönliche Grenze, wieviel von meiner Freiheit ich als Spieler in einem Egoshooter aufgeben will, und diese Grenze ist in diesem Level überschritten. Besonders nervig finde ich Sprachschnipseln, die immer wieder wiederholt werden, wenn man stirbt und eine Stelle nochmal spielen muß. Das ist auch einer der Gründe, warum ich Light-Gun-Shooter nie alleine spiele und Musikspiele überhaupt nicht.

Andere Leute können von mir aus auf andere Sachen in Spielen wert legen und solche Sachen gut finden. Wenn man die andere Richtung betrachtet, gibt es Leute, die sich die Reihenfolge ihrer Missionen selbst aussuchen wollen (GTA), also Freiheiten in dieser Richtung haben wollen. Ich finde sowas lästig.

Unverwundbar wird man definitiv in der mittleren Schwierigkeitsstufe und zwar nachdem der Hubschrauber gelandet ist und NUR wenn man den Partner dann trägt.

Don:
Ich glaube, ich lasse den Verschreier drin.

Don Cosmo hat gesagt…

Du kleiner Schelm, ich seh das! ;)