Dienstag, 13. Oktober 2009

Lucidity

Oh Lucidity, auf dem Papier hörst du dich so attraktiv an: dein old-schooliges aber unverbrauchtes Spielkonzept, in dem eine Figur lemminghaft voranschreitet und wo die Aufgabe des Spielers es ist, Gegenstände in ihrem Weg zu stellen, um sie vor dem Tod zu retten und sie blinkende Dinge sammeln zu lassen. Dein ungewöhnlicher Grafikstil. Deine ungewöhnliche Heldin und deine ungewöhnliche Geschichte im Bereich der Videospiele. Wo gehst du hin?

Quo vadis?
Ich habe mit mir gekämpft, wie ich es schaffe, in meinem Text nicht zu harsch mit dem Spiel umzugehen, weil ich generell eine Abneigung gegen Spiele habe, die von mir genaue Mausbewegungen (diesmal metaphorisch gesehen) unter Zeitdruck fordern. Das Spiel hat das Herz an der richtigen Stelle.

Vielleicht doch nicht, denn es läuft mit 30fps. Und selbst wenn das Scrolling so langsam ist, daß man es kaum merkt, schafft es die Figur, sich ruckelig zu bewegen. Die Grafik und die Atmosphäre gefällt mir nicht. Auch da ist die Richtung, in die es sich bewegt nicht falsch aber vor allem die Farbauswahl ist mir zu dunkel und der Look zu dreckig. Beim spielen breitet sich bei mir keine Melancholie sondern schlechte Laune aus.

Davon abgesehen, daß mir das Spielprinzip nicht liegt, ist es auch nicht gut implementiert. Lucidity findet sich so hübsch und will soviele seiner Details zeigen, daß man nur einen aber keine zwei Schritte vorausschauen kann, womit jedes Vorhaben des Spielers, intelligent vorzugehen getötet wird und man nur noch reagiert. Das wichtigste Zeichen, daß mein Nichtgefallen des Spiels nicht nur an meinen persönlichen Vorlieben liegt, ist, die Tatsache, daß man viel Zeit in höheren Stockwerken verbringt und dabei nicht weiß, wo man landet und ob man stirbt, wenn man runterfällt. Das sollte ein Relikt der schlechten Spiele der 80er sein. Auch das Leveldesign erscheint willkürlich, scheint kein Ziel zu verfolgen und lässt das Spiel gleich in den ersten Levels eintönig erscheinen.

Schade.

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