Mittwoch, 8. Juli 2009

Drag me to Hell

Ich habe keinen der Evil Dead Filme gesehen. So, ich hab's gesagt. Bewerft mich mit Tomaten. Ich glaube, ich habe es einmal versucht, als es im Fernsehen lief aber ich bin dabei eingeschlafen. Kann kein großer Verlust gewesen sein, wenn man bedenkt, wie Filme im Deutschen Fernsehen beschnitten werden.

Freund N hatte neulich Lust, ins Kino zu gehen, also haben wir uns Drag me to Hell angeschaut. Freund H haben wir auch mitgenommen, obwohl ihn eigentlich keiner leiden kann, weil er in Horrorfilmen wie ein kleines Mädchen erschreckt und somit selbst schlechte Filme unterhaltsam werden. Ich habe aber nicht mit der Teeniesau gerechnet. In den letzten paar Filmen gab es recht zivilisiertes Publikum, deswegen habe ich mich, naiv wie ich bin, aus irgendeinem Grund in Sicherheit gewogen. Diesmal war aber das halbe Kino gegen mich und ihr Anführer war die Teeniesau, die ununterbrochen gesprochen hat.

STUTTGART! STUTTGART!
Ich habe sie erst gegen Ende ausmachen können, weil sie mehrere Reihen hinter mir saß und sie von anderen minderen Störenfrieden umzingelt war, und erst dann habe ich nach einer Warnung gerufen, daß sie die Klappe halten soll. Das hat zum ersten Mal nicht geklappt. Sie hat gelacht und weitergemacht. Ich vermute, daß meine Aufforderung keine Wirkung gezeigt hat, weil sie mein Gesicht nicht sehen konnte. Als ich mal im UFA aufgestanden bin, zu einer Teenieziege gelaufen bin und sie gefragt habe, ob ihr Geschwätz noch lange dauern wird, hat sie auch gelacht. Ich habe einfach einen sehr direkten Augenkontakt mit einem ernsten Gesichtsausdruck aufrechterhalten. Nach zwei Sekunden war das Lachen gedämpft und nach zwei weiteren Sekunden gab es Ruhe für den Rest des Films.

Wo war ich? Drag me to Hell ist kein Shakespeare aber ein netter Film. Meist hält er eine gute Balance zwischen Schreckmomenten und Albernheiten, gegen Ende gibt es nur etwas Overkill. Wenn man den Film gesehen hat, dann versteht man, wie es zum Emo Peter Parker gekommen ist.

Noch eine Warnung, daß der Film nicht für alle ist: Nach dem Film und als wir darauf gewartet haben, daß unser Mannmädchen aus dem Klo kommt (ich habe nicht darauf geachtet, aus welchem) habe ich eine junge Dame, die auf ihre Begleitung gewartet hat, gefragt, ob sie den Film schreckhaft fand, primär weil mir ihr weißes, enganliegendes Kleid gefallen hat. Sie sagte, daß sie sich kein einziges Mal erschrocken hat und den Film langweilig fand. Als wir uns wieder auf dem Weg gemacht haben, ohne uns, Bauern wie wir sind, zu verabschieden, hat sie uns von sich aus noch einen schönen Abend gewünscht und meinen Glauben an die Menschheit wiederhergestellt. Was lernen wir daraus?

Nichts.

Das Bild habe ich aus dem Fenster vor dem Eingang des Kinosaals gemacht.

Küsschen!

4 Kommentare:

Krystian Majewski hat gesagt…

Stuttgart?

Don Cosmo hat gesagt…

Leute, die im Kino labern, sind die Pest! Manchmal kann man ja seinem Nachbarn mal was flüstern, aber zumindest scheint das in Deutschland noch ein wenig besser zu sein. Wir waren für die Uncut von John Rambo in Österreich, dort hat jemand während dem Film telefoniert (Kommentar von Pasco: "Nur recht so, der Film ist Mist!"), ständig kamen und gingen Leute (Kommentar von Pasco: "Verständlich, daß Leute gehen, aber warum kommen welche?!") und der generelle Geräuschpegel war doch sehr hoch (Kommentar von Pasco: "Schnarchen die Österreicher so laut?"). Und am Ende sind ALLE so schnell rausgestürmt, daß wir, die wir den Abspann bis zum Ende genießen wollten, schon giftige Blicke und Schläge mit dem Wischmop vom Aufräumkommando kassiert hatten.

Mach mal ein Foto vom ernsten Gesichtsausdruck. Oder verwende den als Logo für Deine Spiele! "No funny stuff games!"

Pasco hat gesagt…

Krystian: Stuttgart!

Don: Ich mag John Rambo.

Schwester hat gesagt…

BUAHAHAHAHA!

Nice pic.