Mittwoch, 15. September 2010

Castlevania - Order of Ecclesia

Hallo liebe Kinder! Sammelt euch um das Feuer und dann erzähle ich euch die Gruselgeschichte von der verfluchten Belmont Familie.

Es gab einmal eine Serie, die "Castlevania" hieß. Darin ist Dracula immer wieder auferstanden, um die Menschheit zu bedrohen, und wurde jedesmal von dem Mitglied der Belmont Familie wieder zurück in den Sarg befördert, der zu diesem Zeitpunkt im kampffähigen Alter war. Die Aufgabe der Belmonts war alles andere als einfach aber dafür waren sie berühmt, reich und die Bitches lagen ihnen zu Füßen. Doch plötzlich materialisierte sich ein Alptraum, der viel schlimmer als Dracula war. Ein Alptraum gegen den sie mit ihren Peitschen nichts anstellen konnten, weil er in einer Alternativwelt stattfand und trotzdem ihre Welt mit einem Schlag zerstört hat. Der Alptraum hieß "Symphony of the Night".

Lange bevor Film und Fernsehen den freundlichen Vampir als neue Cash Cow entdeckt haben, schwärmten die Emos unter den Videospielern vom bleichen und androgynen Alucard, der mit einfallslosem bis fehlenden Leveldesign und spielverwässernden Rollenspielelementen den Weg des zukünftigen Castlevania wies. Eine Reihe weiterer Castlevania-Helden, die auf dem Papier weniger vampirisch sind aber genauso bleich wie ein Vampir aussehen, führen uns zu Shanoa, die überraschenderweise bleich wie der Mond ist, keine Gefühle empfinden kann aber kein Vampir ist. Yeah!

Your love is like no other...

Die Geschichte von Order of Ecclesia ist vorhersehbar und die Dialoge amateurhaft. Die Grafik ist OK und die Animationen gerade noch so im Gegensatz zu Portrait of Ruin, das ich allein wegen der katastrophalen Animationen nicht gekauft habe. Die Musik ist komischerweise schwach und verhält sich zu anderen Castlevanias wie Starfox 64 zu Starfox. Das Leveldesign kommt von allen anderen Castlevanias Symphony of the Night am nächsten, indem es sich ständig wiederholt, nie Geschicklichkeit verlangt und sich nicht zu schade ist, einem mehrmals einen halben Kilometer bestehend aus Nichts vorzusetzen. Damit meine ich, daß es einen geraden Boden ohne besonderen Eigenschaften hat und keine Plattformen oder sonst was. Man läuft einfach 5 min lang vorwärts und haut manchmal auf die Angriffstaste.

In Order of Ecclesia ist es das erste Mal seit Rollenspielelemente in Castlevania existieren, daß sich die Entwickler die Mühe gemacht haben, den Spieler nicht zuviel Geld zu geben, mit dem er haufenweise Heilgegenstände kaufen kann. Es ist das erste Mal, daß man sich tatsächlich mit der Spielmechanik auseinander setzen muß und plötzlich fallen einem 5 andere Sachen unangenehm auf, um die sich Entwickler besser gekümmert hätten. Die Speicherpunkte sind teilweise so weit von dem Punkt, wo man öfter stirbt, entfernt, daß einem Tränen in die Augen kommen. 4/5 des Waffenarsenals ist nutzlos. Sobald man die Projektilmagien hat, die fast den ganzen Bildschirm bedecken oder selbst den Feind suchen und die sich als Standardwaffen ausgeben, gibt es keinen Grund auf Schwerter, Äxte und wasweißich noch umzusteigen. Bei den Standardgegnern braucht man keine Geschicklichkeit, sondern die Waffe, die 3 Mal soviel abzieht wie andere, weil sie das richtige Element hat und von einem Abstand treffen kann, von dem der Gegner keine Chance hat. Als ich vorhin sagte, daß man sich mit der Spielmechanik auseinandersetzen muß, dann meinte ich folgendes Vorgehen:

- Neuer Gegner taucht auf.
- Man probiert alle Projektilwaffen durch, bis man eine findet die deutlich mehr Energie abzieht als die anderen.
- Man wechselt in Zukunft, jedesmal wenn der Gegner auftaucht, auf die entsprechende Waffe. Wenn die Waffe sich nicht in den drei verhältnismäßig leicht zugreifbaren Slots befindet, die komischerweise mit einer Tastenkombination statt einer einzigen Taste gewählt werden, dann muß man in ein dreifach verschachteltes Menü einsteigen und die Waffe zweimal ändern (einmal für jede Hand).

Resultat: Spaß!

...I want when we're together.

Wer will schon ununterbrochen ein Actionspiel spielen, wenn er alle paar Minuten dazu gezwungen werden kann, Menüs zu navigieren? Wenn wir schon bei Listen sind, hier sind die RPG-Castlevanias nach Qualität geordnet:

1. Dawn of Sorrow
2. Aria of Sorrow
3. Egal, weil der ganze Rest eure Zeit nicht wert ist.

Jemand, der die "Sorrows" spielen will, sollte mit Aria anfangen, weil das zuerst erschienen ist, ein GBA statt ein DS Spiel ist und man kein "Downgrade" mitmacht, wenn man von einem auf das andere Spiel umsteigt.

Außerdem muß der Begriff "Metroidvania" sterben, weil es beleidigend für ein paar der besten Action-Adventures, die es gibt, ist. Metroid hat keine Erfahrungspunkte, jeder neue Gegenstand erweitert die Interaktionsmöglichkeiten mit Umgebung und Feinden und es braucht keine verf...logene(?) Menüs.

Ich habe fertig.

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