Montag, 29. August 2011

Sucker Punch

Der Zeitpunkt, an dem ich mit unerschütterlichen Glauben glaubte, daß der Film nicht mehr zu retten ist, war in der ersten Kampfszene. Im Schminktopf gefallenes Minimädchen kämpft gegen zweimetergroßen Monstersamurai. Beide sind im Computer generierte Bilder. Samurai holt aus und die Ausweichbewegung des Minimädchens fängt vor dem Beginn der Angriffbewegung des Samurais an ...in Slow Motion. Der Samurai trifft natürlich nicht.


Ich kann verstehen, wenn sowas bei echten Menschen passiert, weil einerseits die Bewegungen eingeübt sind und das Gehirn sie abspielen will, auch wenn sie nicht 100%ig mit den Bewegungen des Gegenüber passen. Zudem wollen auch Stuntmänner keinen Tritt in die Fresse kriegen, wenn es sich vermeiden lässt. Warum achten sie bei computergenerierten Bildern nicht darauf, daß sowas nicht passiert?

Erwartungsgemäß ist jeder andere Aspekt des Films auch unterirdisch schlecht. Die pseudohippe Musik, die Slowmotioneinstellungen, die haarsträubende, uwebollsche Dialoge, die Supertänzerin, die man nie tanzen sieht und der man gleichzeitig sofort ansieht, daß sie nicht tanzen kann, der Mangel jeder auch noch so billigen Logik, die dreifach verschachtelte Phantasie-Flashback-Welten. Zack Snyder, McG, Paul Anderson und Michael Bay machen mit einem solchen Nachdruck das Actionkino kaputt, daß ich nicht weiß, ob es sich jemals erholen wird.

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