Mittwoch, 14. September 2011

Majin and the Forsaken Kingdom

Majin ist das letzte Spiel von Games Republic. Und ich meine damit nicht das neueste sondern das letzte. Einerseits ist es schade, weil Majin ein ordentliches Spiel ist, also besser als 80% von dem Zeug, das hier besprochen wird und das wiederum Rotzrotz wie MMORPGs ausschließt, andererseits scheint Majin mit keinem Aspekt oder in seiner Gesamtheit begeistern zu können. Es hat keine Welt, in die man sich verliert, keine interessante Inszenierung oder Dialoge, die Kämpfe sind nur nett und die Rätsel nicht so richtig befriedigend. Meine begrenzte Erfahrung mit früheren Spielen der Firma sagt mir auch, daß es auch kein Entwicklerteam ist, das sich mit der Zeit verbessert. Ist es also natürliche Auslese, daß es die Firma nicht gibt, wenn sie nicht in der Lage waren, weder kommerziell noch inhaltlich einen echten Hit zu produzieren, oder würde in einer gerechten Welt ein Sega, das ein ruckeliges Sonic Spiel nach dem anderen rausbringt, eher dahinsiechen?



Majin ist eine Mischung aus Zelda und Rainbow Six. Der Kampf- und Rätselgehalt und ihre Art ähneln Zelda. Das finden von Artefakten, die im Kampf mit Gegnern neue Möglichkeiten geben und neue Areale freischalten auch. Rainbow Six deswegen, weil man von einem Riesen begleitet wird, dem man Befehle geben kann. Er ist ebenfalls sowohl bei Kämpfen hilfreich (und nötig) wie auch beim Lösen der Rätsel.
Während des Spielens hatte ich den Eindruck, daß die Entwickler versucht haben, möglichst viele Grafikeffekte auf Kosten der Framerate einzubauen in einem mißleiteten Versuch westliche Spieler anzusprechen. Wenn ich die Credits richtig verstanden habe, haben sie eine mir unbekannte Engine dafür gekauft, was auch der Grund für den Zustand des Spiels sein könnte.

Es ruckelt. Es hat einen Tag und Nacht Wechsel mit Echtzeitbeleuchtung, die in grobe Schatten resultiert. Es hat prozedural erzeugte Wolken, die aussehen wie eine flache, seltsam gefilterte Playstation 1 Textur. Bei größerer Weitsicht gibt es Pop-ups. Ich weiß nicht, welche Sorte Texturfilterung und Anti-Aliasing benutzt wird aber das Bild wabert bei jeder Bewegung vor sich hin. Die Animationen sind glücklicherweise akzeptabel und die Musik nett und ein paar Mal richtig schön.


Der Monsterdämon ist vermutlich deswegen eine naive Dumpfbacke, um Beschützergefühle beim Spieler zu wecken, aber bei mir hat es nicht geklappt und stellenweise hat seine Sprachausgabe genervt, nicht nur wegen der Natur seines Gemüts sondern auch weil die Dialoge und die Sprecher für die Katz sind. Im direkten Vergleich mit Zelda sind die Kämpfe dank Schleicheinlagen, Monstereinlagen und gutem Balancing interessanter, die Welt und die Spielelemente darin kompakter aber das Spiel hat zuviel Angst, daß der Spieler hängt, deswegen gibt es zuviele Hinweise und letztenendes bietet die Welt weniger Gelegenheiten, vom Pfad abzuweichen.

Während ich den Text hier schreibe, mache ich mir zunehmend Sorgen, daß mehr Negativität rüberkommt als beabsichtigt ist. Ich habe das Spiel insgesamt genossen. Ich muß wohl nochmal unterstreichen, wie wenige "ordentliche" old-school Spiele es noch gibt. In einer Spielewelt, die von Farmville, World of Warcraft, Zumba Fitness regiert wird, in der Egoshooter und Rennspiele mit Erfahrungspunkten funktionieren, in der es 15 Jahre her ist, seit es ein Sonic gab, in dem sich der Sprung richtig angefühlt hat; in dieser Welt ist Majin ein Lichtblick. Zumindest war es das, bis der Entwickler zugemacht hat.

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