Samstag, 12. Juli 2014

Batman Arkham City ist besser als der Vorgänger

Ich glaube, ich habe das schon erwähnt, aber ich habe ein "Backlog". Eine große Reihe von Spielen, die ich für billig gekauft habe und die ich mit großer Verspätung abarbeite, weil ich nicht mehr hinterherkomme. Die Reihenfolge, in der das Zeug abgespielt wird, ist etwas willkürlich. Das heißt, manchmal bin ich mittendrin in einem Spiel und frage mich "Warum habe ich das nicht schon früher gespielt?"

Wenn ich darüber nachdenke, habe ich Arkham City nicht früher gespielt, weil ich Arkham Asylum ordentlich fand, es mich aber nicht begeistert hat. Ich werde jetzt extra nicht nachschauen, was ich darüber geschrieben habe, aber für ein Spiel mit Metroid-Struktur hat es das nachträgliche Abgrasen von Arealen nach Extras unattraktiv gemacht, weil es einen nicht gezwungen hat, zum Teil durch schon besuchte Areale zu gehen, weil es sogar zu einem großen Teil den Spieler verhindert hat, leicht zurückzugehen und weil es sich spielerisch nicht gelohnt hat. Joker mit seinen ständigen Lautsprecheransagen hat genervt und ich konnte das Design der Charaktere nicht leiden, bei dem der "normale" Körperbau der Männer ihnen Schulterblätter gegeben hat, die größer als ihre Köpfe waren.


Arkham City hat all diese Macken im Prinzip auch. Aber das Spiel hat sich von einem Metroid in ein Zelda verwandelt, insofern, dass die ganze Welt nicht aus Dungeons besteht sondern die Dungeons über eine Oberwelt zu erreichen sind, die eigene Mini-(oder auch Maxi)aufgaben enthält. Überraschend ist, wie geschickt Rocksteady mit ein paar Kniffen das Bewegungsrepertoire von Batman so erweitert haben, dass es eine Freude ist, durch die Stadt zu navigieren. Streng genommen hat das Spiel schon gewonnen, wenn man ein bißchen Super-Mario-World-Cape-mäßig rumgleitet, sich mit dem Seil katapultiert und dann auf eine Ghould-Statue an der Decke eines Gebäudes sitzt, der Schnee um Batman rumwirbelt und sein Cape sich im Wind dank PhysX bewegt. Ich habe geschrieben, dass inFamous das einzige Open-World Spiel ist, das dem Spieler das Gefühl gibt, ein Superheld zu sein. Jetzt muss es die Krone abgeben. Bonuspunkte dafür, dass Arkham City im Gegensatz zu inFamous kein Ruckelfestival ist, auch wenn es wahrscheinlich hilft, dass ich Arkham auf dem PC gespeilt habe. Selbst schuld, wenn es von einem Spiel keine PC Version gibt und es auf der PS3 ruckelt!

Nachdem Arkham City gewonnen hat, weil man da Batman spielen kann, gewinnt es noch mehr, indem es auf die Stärken des Vorgängers aufbaut und sie ausbaut. Die Kämpfe sind schön flüssig, diesmal kann man aber auch sterben, weil die Gegner mächtiger sind und mehr Optionen haben. Die Kämpfe und das gesamte Spiel sind abwechslungsreicher. Die Musik ist gut. Die Inszenierung ist überraschend gelungen. Das, was bei der ganzen Qualität am meisten enttäuscht, ist, dass das Spiel nichts zu sagen hat. Die Geschichte, die Charaktere usw. erledigen die Minimalarbeit, die nötig ist, um einen Rahmen zu schaffen, der dem Spieler Aufgaben gibt, aber nichts darüber hinaus. Die Bösewichte sagen genau das, was man von ihnen erwartet, und das sehr oft aber nichts darüber hinaus. Dieser Teil ist langweilig. Es interessiert mich gar nicht, wie das Spiel endet.

Ich gehe mal weiterspielen...

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