Ich hätte mir die Playstation 4 sparen können. Alle Spiele, die mich darauf interessiert haben, sind entweder auf der PS5 oder auf dem PC besser spielbar. Nach 8 Jahren PC-spielen waren die 30 FPS eine Qual. Meine neueste frischeste Entscheidung war letzten Sommer Spider-Man zu spielen, damit ein paar Monate später die PS5 Version mit 60 FPS angekündigt wird. Ich war kurz davor Yakuza 6 auch auf der Playstation zu kaufen und hatte wenig Hoffnung, dass das umgesetzt wird, weil Kiwami 2 neuer ist und schon eine Umsetzung auf dem PC hatte. Letztendlich ist es doch gekommen und als Bonus auf Game Pass, das ich eh schon am Laufen habe.
Es ist ... ein bißchen enttäuschend.
Ich wusste, dass ein Gang zurückgefahren wird im Vergleich zu Yakuza 5 oder 0. Weil in der neuen Engine Sachen neu implementiert werden, habe ich gehofft, dass die Gelegenheit genutzt wird, etwas Streamlining zu betreiben. Teilweise ist es so. Teilweise fehlen Sachen, die da sein sollten. Das Kampfsystem hat gefühlt das erste mal eine Verbesserung erfahren seit 16 Jahren als der erste Teil erschienen ist. Also so, dass die Kollisionsboxen einigermaßen funktionieren. Auf der anderen Seite fehlen einfach viele Finisher, auch im Vergleich zum allerersten Teil!? Ich habe Bilder gesehen, dass es welche gibt mit Essstäbchen zum Beispiel aber wie oft kämpft man mit Stäbchen? Das Ergebnis ist, dass sich die vorbereiteten Animation viel zu oft wiederholen.
Auch sonst verhält sich das Spiel ähnlich. Auf der einen Seite gibt es weniger Beschäftigungen als sonst, auf der anderen Seite haben sie fucking Virtua Fighter 5 in der Spielhalle spielbar gemacht!? Wo bleibt eine standalone Version? Es gibt immerhin zwei "Karrieren" wie zuvor in Yakuza 0 aber das ist beides Management-Zeug, das irgendwann extrem grindy wird.
Grafik ist super. Animationen sind beim Rumlaufen besser als in Last of Us 2, bei Kämpfen nicht so gut. Die Gesichter der Hauptcharaktere gefallen mir auch besser als in Last of Us. Die Animationen der Gesichter können allerdings nicht mithalten.
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Ein Gesicht.
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Geschichte ist typisch Yakuza. Viel zu lange Zwischensequenzen. Am Ende explodiert der Rahmen unnötig aber ich bin immer eher in die Entwicklungen auf persönlicher Ebene als in die Zukunft Japans investiert. Aber es ist halt alles sympathisch und cool auf seine eigene Art. Das Ende ist rund und ich verstehe, warum es so ist, wie es ist. Ich hätte mir was anderes gewünscht.
Ich habe es gemocht. Es gibt keine andere Serie wie Yakuza. Ich mag in die Welt eintauchen. Ich mag Kiryu. Ich glaube, ich werde die Serie aufgeben. Das habe ich nach dem vierten Teil auch gesagt. Diesmal habe ich bessere Chancen, es durchzuziehen, weil die Serie mit Kiryu abgeschlossen hat und ich dann auch.